Landschaftsschutzgebiet am Kaunergrat geplant

Obmann Hans-Peter Bock (li.) und Geschäftsführer Ernst Partl (re.) begrüßten Phlipp Kirschner (2.v.l.). und Matthias Schranz im Naturparkteam.
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  • Obmann Hans-Peter Bock (li.) und Geschäftsführer Ernst Partl (re.) begrüßten Phlipp Kirschner (2.v.l.). und Matthias Schranz im Naturparkteam.
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FLIEß/KAUNERGRAT (otko). Im Naturparkhaus am Gachen Blick wurde bei der 19. Vollversammlung eine erfolgreiche Bilanz gezogen. Obmann Bgm. Hans-Peter Bock dankte in seiner Begrüßung dem Team: "Da steckt viel Arbeit dahinter und neben dem Tagesgeschäft laufen auch große Projekte." Organisatorisch und Personell gab es auch ein paar Veränderungen. Der neue Kauner Bgm. Matthias Schranz wurde von der Vollversammlung einstimmig zum Kassier kooptiert. Ulli Totschnigg ist in die Selbstständigkeit gewechselt. Mag. Philipp Kirschner aus Fiss verstärkt das Team, da sich Lisi Falkeis in die Babypause verabschiedet hat.
Im Anschluss berichtete Geschäftsführer Dr. Ernst Partl über die umfangreichen Aktivitäten im vergangenen Jahr. Im Juli 2017 wurde der neue Gletscherlehrpfad im Kaunertal eröffnet. Auch eine gemeinsame Website der Naturparke wurde erstellt. Bei der Besucherlenkung sollen die wesentlichen Ausgangspunkte besser sichtbar gemacht werden. Einem Relaunch wurde auch die Naturpark-Homepage unterzogen.

Landschaftsschutzgebiet

Im vergangenen Jahr wurden auch die Vorarbeiten für das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Kaunergrat weitergeführt. So gab es Infogespräche mit den Gemeinden und Grundeigentümern und ein Positionspapier wurde erarbeitet. "Rund 135 Quadratkilometer sollen als natürliches uns wertvolles Gebiet die Kernzone des Naturparks bilden. Wir haben bereits 50 Prozent des Weges geschafft", so Partl. Passend zum heurigen 20-Jahr-Jubiläum soll es bis Herbst positive Beschlüsse geben.
Die einzigartigen Trockenrasen in der Terra-Raetica-Region sollen auch weiter erforscht und erhalten werden. Dazu gib es in grenzüberschreitendes Interreg-Projekt. Im Juli kommt dazu eine internationale Forschergruppe (European Dry Grassland Group) in den Naturpark.
"Wir haben eine einzigartige Naturlandschaft und auch um unsere Kulturlandschaft beneiden uns viele", stellt Obmann Bock fest.

Neue Außenstellen

Auch weitere Infrasturkturprojekte sind im Laufen. Beim Höhenweg (Kaunergratrunde) fehlen noch zwei Kilometer. Auch an den neuen Außenstellen in Kooperation mit den Gemeinden und Tourismusverbänden wird fleißig an der Umsetzung gearbeitet. Für das Tiroler Steinbockzentrum in St. Leonhard im Pitztal wurden die Gewerke für das neue Gebäude bzw. das Gehege ausgeschrieben. "Beim Thema Steinwild ist ein grenzüberschreitendes Monitoring geplant. Durch die Vernetzung soll auch Wissenstransfer erfolgen", erklärte Partl.  Als vorläufiger Eröffnungstermin wird der Juni 2019 angepeilt.
Im neuen Quellalpin in Feichten wird an den Ausstellung zum Thema Gletscher/Wasser gearbeitet. Zudem soll auch der Vorplatz entsprechend gestaltet werden. Laut Partl soll hier die Eröffnung im Juli 2019 erfolgen.
In Nufels im Kaunertal soll die alte Volksschule zu einer Naturparkerlebnisschule adaptiert werden. "Damit hätten SchülerInnen aus ganz Tirol und darüber hinaus die Möglichkeit den Naturpark zu erleben. Eine Kostenschätzung steht bereits und jetzt gilt es das Projekt auf Räder zu bringen", so Partl.

Klimafit werden

Auch beim Projekt KLAR (Klimawandelanpassungsregion) Kaunergrat ist der Naturpark als Projektpartner dabei. "Der Klimawandel ist eine große Herausforderung für die Region und die Gemeinden müssen klimafit gemacht werden", betonte Bock. Ein Projekt zum Thema Streuobst wurde eingereicht und dazu gibt es am 20./21. Oktober einen Streuobstgipfel in Fließ mit Workshops und Podiumsdiskussion. Auch die Dauerausstellung "3000 m Vertikal" soll um neue Module zum Thema Klimawandel ergänzt werden. Zudem soll der "Weiherbühel" in Kauns, der als Pieze für die Bewässerung diente, revitalisiert werden.

Große Nachfrage

Eine wesentliche Säule ist auch die Umweltbildung. "Wir konnten insgesamt 56 Schulkassen aus der Naturparkregion und den Bezirken Landeck und Imst  mit 1.015 SchülerInnen zur Führungen begrüßen. Im Jahr 2000 haben wir mit 500 SchülerInnen begonnen", zeigt sich der Geschäftsführer über die Steigerung erfreut. Heuer kommen durch Zertifizierung neue Naturparkkindergärten und -schulen in Kauns, Wenns und St. Leonhard hinzu. Durch weitere Naturparkecken in den Schulen soll der Naturpark noch sichtbarer werden.
Aber auch bei Forschern und Universitäten gibt es eine steigende Nachfrage zu verzeichnen. Das jährliche Gipfeltreffen der ARGE Tiroler Naturparke war im vergangenen Jahr im Naturpark Kauenrgrat zu Gast. Zudem gab es 100 regionale Veranstaltungen mit knapp 1.000 TeilnehmerInnen. Zudem hat sich der gute Winter auch in den Besucherzahlen bemerkbar gemacht.
Auch die Direktvermarktung von Produkten und die Plattform Landwirtschaft-Tourismus soll weiter ausgebaut werden. Zur "Naturparkpartnerbetriebe Marke Kaunergrat" zählen bereits 17 Hotels und acht Pitztaler Erlebnisbauern sowie 20 Direktvermarkter.

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