Leserbrief: "Wo Wasser – Da Leben", von Fuzzi Huber, Landeck

LANDECK. Am 23. Oktober wird der Landecker Gemeinderat über die Zukunft der Sanna entscheiden. Dabei geht es nicht nur um die Erhaltung einer intakten Flusslandschaft, sondern auch um die Entscheidung zwischen der derzeitigen Wertschöpfung, die uns die Sanna bietet, und den nicht seriös kalkulierbaren zukünftigen Erträgen durch ein Kraftwerk.
Alle Gemeinden zusammen werden nur 25% der EVU-Anteile halten und somit in der Gesellschaft kein Sagen haben, wohl aber wird man bei den von Univ. Prof. Pircher prognostizierten Verlustgeschäften zur Kasse gebeten werden.
Die Berechnungen der Projektfirma gehen von einem mehr als doppelt so hohen Strompreis auf der Strombörse aus, als dies derzeit der Fall ist. Der Strompreis liegt zur Zeit bei 3 Cent und war in den letzten 14 Jahren nie über 7 Cent. Laut der Wirtschaftlichkeitsstudie von Univ. Prof. Dr. Pircher wird erst nach einem halben Jahrhundert (!!) eine Ausschüttung von nur 8.036 Euro pro Gemeinde möglich sein.
Eine trilateralen Studie im Auftrag der Energieministerien von Deutschland, der Schweiz und Österreich zufolge wird sich der Strompreis bis 2030 nicht wesentlich ändern.
Die vielen Rafting- und Outdoorunternehmer und Wildwassersportler (Kajakjer) bringen jährlich mit ihren ca. 400.000 Nächtigungen eine große Wertschöpfung (ca. 80 Mio.) in unsere Region. Darüber hinaus wird die Sanna für Zivilschutzübungen, Ausbildungskurse der Österr. Wasserrettung und Berufsfeuerwehren genutzt.
Alle diese Gäste essen z.B. Handl Fleisch, Ruetz Brot, Kofler Gemüse etc., fahren mit unseren Busunternehmen und übernachten bei unseren Beherbergern. Diese Wertschöpfung ist viel höher als das Sanna-Kraftwerk jemals abwerfen kann.
Die Outdoorunternehmer schaffen über 600 Arbeitsplätze in unserer Region, davon 100 Ganzjahresarbeitsplätze.
Das betriebsfertige Kraftwerk würde nach eigenen Angaben keinen einzigen Arbeitsplatz bringen.
Wollen wir wirklich die nachhaltige Wertschöpfung durch unser Flussjuwel „Sanna“ sowie unsere schöne Naturlandschaft gegen ein riskantes Spekulationsgeschäft eintauschen?

Fuzzi Huber, Landeck

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