Psychische Gesundheit
In Erstsprachen tabuisierte Themen ansprechen

- Bei Afya werden Personen mit Fluchterfahrungen in vielen Sprachen gesundheitlich unterstützt.
- Foto: Afya
- hochgeladen von Luise Schmid
Bei Afya werden Personen mit Fluchterfahrungen in vielen Sprachen gesundheitlich unterstützt. Im Speziellen geht es um psychische Gesundheit.
WIEN/LANDSTRASSE. Afya bedeutet Gesundheit. Der gleichnamige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen das Ankommen in Österreich mittels gesundheitlicher Förderung einfacher zu machen.
Der Fokus liegt dabei auf dem Besprechen von sensiblen Themen rund um Trauma und psychische Gesundheit – und das in der Muttersprache der jeweiligen Personen. Die Kurse sind für Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlos, der Verein wird durch öffentliche Förderungen und Spenden finanziert.
Geschäftsführende Obfrau Sabine Kampmüller hat den Verein im Jahr 2017 gegründet. Der Anstoß war, dass viele Menschen unter schlimmen Bedingungen nach Österreich flüchten mussten und es bei Weitem nicht genug Therapieplätze zur Aufarbeitung der Erfahrungen gab.
Mentoring in der Schule
Kampmüller wollte eine neue Anlaufstelle für diese Personen schaffen. Ihre Vision ist, dass "die Kinder, die heute in Österreich ankommen, ihre Traumata nicht mehr ihr Leben lang mittragen müssen." Um das zu verwirklichen, bietet Afya das mehrwöchige Mentoring "Kräfte stärken – Trauma bewältigen" an Schulen an. Dafür muss die Schule bei dem Verein anfragen. Die Mentorinnen und Mentoren kommen dann für jeweils zwei Stunden wöchentlich acht Wochen lang in die Schule und helfen den Schülerinnen und Schülern, mit Traumafolgen umzugehen. "Das Ziel ist, die Ruhe im Kopf wiederzufinden", so Kampmüller.
Im vergangen Schuljahr 2022/23 haben 370 Schülerinnen und Schüler am Traumaprogramm teilgenommen, 202 davon kamen aus der Ukraine.

- Das mehrsprachige Team bei Afya führt die Mentorings durch.
- Foto: Afya
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Nur in Gruppen
Abgesehen vom Schulmentoring, bietet der Verein auch Gruppengespräche für Familien sowie Frauen- und Männerrunden an. Eine Eigenschaft, die alle Kurse verbindet, ist, dass sie alle in Gruppen stattfinden. Das soll den Teilnehmenden zeigen, dass sie nicht allein mit ihren Erfahrungen und Problemen sind.
Damit auch alles ohne Schwierigkeiten besprochen und erzählt werden kann, finden die Kurse in der Muttersprache der Personen statt. Von Arabisch und Dari über Ukrainisch und Kurdisch bis hin zu Tschetschenisch sind die verschiedensten Sprachen vertreten. "Mir ist wichtig, die Mehrsprachigkeit, die es in dieser Stadt gibt, positiv zu nutzen", verrät Kampmüller.
Erstkontakt in Muttersprache
Interessierte können sich direkt an die Person im Verein wenden, die ihre Sprache spricht. So kann dann beraten und zu einem Kurs angemeldet werden. Alle Kontaktdaten stehen auf der Homepage des Vereins. Der Andrang ist laut Kampmüller groß. Zwischen September 2022 und Juli 2023 haben 1.180 Personen an den Afya-Kursen teilgenommen.
Afya ist in der Hinteren Zollamtstraße 1 (bald Umzug zu Hausnummer 17) zu Hause. Spenden kann man an IBAN: AT98 2011 1837 6709 0202, BIC: GIBAATWWXXX. Mehr Infos gibt es auf der Website.
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