Studie über Auswirkungen von Fehlgeburten und Abtreibungen des Gesundheitsamtes von Südkorea
Studie Südkorea: Die Verbindung zwischen Abtreibung und postmenopausalen Suizidgedanken
Im Jänner 2019 wurde eine Studie aus Südkorea zum Zusammenhang zwischen Abtreibung und postmenopausalen Suizidgedanken veröffentlicht!
Das Gesundheitsamt in Südkorea hat eine Studie in Auftrag zum Zusammenhang von Fehlgeburten und Abtreibungen auf die psychische Gesundheit von Frauen nach der Menopause in Auftrag gegeben. Grund war die erschreckend hohe Zahl an südkoreanischen Frauen, die nach Ende der Menopause plötzlich starke Depressionen entwickelten und Selbstmordversuche unternahmen.
Die Ergebnisse sind alarmierend.
Hier aber mehr zur Studie, die für sich selbst spricht.
"Selbstmord ist eine der führenden Todesursachen weltweit. Die Selbstmordrate in Südkorea ist höher als die durchschnittliche Rate in entwickelten Ländern. Darüber hinaus scheint sich diese Rate jedes Jahr zu erhöhen. Es hat sich herausgestellt, dass junge Frauen selbstmordgefährdeter sind, wenn sie schlechter ausgebildet oder unverheiratet sind, wenn sie schon vorher psychische Probleme hatten oder wenn sie bestimmte sozio-demographische Kriterien erfüllen von denen man weiß, dass sie mit einem erhöhten Risiko verbunden sind. Von all diesen Faktoren haben schon vorher bestehende psychische Probleme (beispielsweise Depressionen) den größten Einfluss auf Suizid-Versuche. Die Menopause ist auch mit einem erhöhten Risiko an Depressionen verbunden. Postmenopausale Frauen haben ein höheres Selbstmordrisiko als junge Frauen.
HEUTE
Ein Abtreibungserlebnis kann Angst und Depressionen verursachen, ganz gleich, ob die Schwangerschaft gewollt ist oder nicht. Frauen, die Abtreibungen haben, haben ein erhöhtes Risiko negative Gefühle wie Trauer oder Schuld zu erleiden. Bellieni et al. haben berichtet, dass ein fötaler Verlust das Risiko einer Frau für mentale Beeinträchtigung erhöht und zwar in einem höheren Ausmaß als die Geburt. Jung et al. haben gezeigt, dass koreanische Frauen mit mehreren Abtreibungserlebnissen ein erhöhtes Risiko für das Einsetzen von Depressionen in der Menopause aufweisen. Depression ist als Hauptrisikofaktor für Suizidgedanken bekannt, die wiederum stark mit Tod durch Suizid zusammenhängt.
Mehrere Studien haben den Zusammenhang zwischen Abtreibung und Suizidgedanken evaluiert. Obwohl solche Studien oft durch ihre zahlenmäßig kleine und rückblickende Gestaltung determiniert sind, sind sie trotzdem wertvoll, weil sie zeigen, dass Frauen, die Abtreibungen hatten, ein erhöhtes Risiko für Suizidgedanken haben verglichen mit Frauen, die ein geplantes oder ungeplantes Kind zur Welt gebracht haben. Die meisten dieser Studien wurden mit prämenopausalen Frauen durchgeführt ( Also Frauen vor der Menopaus). Unseres Wissens haben wenige Studien den Effekt von Abtreibungserlebnissen auf Suizidgedanken und mentale Gesundheit bei postmenopausalen Frauen untersucht (Also Frauen nach der Menopause). Deshalb war die Zielsetzung dieser Untersuchung diese Effekte herauszufinden, indem Daten von koreanischen postmenopausalen Frauen verwendet wurden.
Zielsetzung: Der Zusammenhang zwischen Abtreibung und mentaler Gesundheit war nicht genau bekannt bei asiatischen Frauen. Das Ziel dieser Studie war es die Auswirkungen von Abtreibungserlebnissen auf Suizidgedanken und die mentale Gesundheit vonFrauen in der Menopause in Korea zu evaluieren.
Materialien und Methoden: Die Studie umfasste 5133 postmenopausale Frauen, die zwischen 2010 und 2012 bei der Nationalen Untersuchung zu Gesundheit und Ernährung aufgelistet waren. Es wurden die Unterschiede der Suizidgedanken bezüglich der Art und der Anzahl an Abtreibungen untersucht. Wir verwendeten die Befragung mehrerer logistischer Regressionsanalysen, um die Auswirkungen von Abtreibungserfahrungen auf das Risiko von Suizidgedanken zu evaluieren, ausgedrückt als ungerades Verhältnis (OR) mit 95% Konfidenzintervall (95%Cis).
Ergebnisse: Das Risiko von Suizidgedanken war bei Frauen, die mehr als drei Abtreibungen hatten, signifikant höher (27,9%). Während die Häufigkeit der Suizidgedanken nicht durch die Anzahl von Fehlgeburten signifikant beeinflusst wurde (0,718%), zeigte sich bei mehr als drei Abtreibungen ein enormer Anstieg (p=0,003). Nach dem Korrigieren der demografischen Störfaktoren zeigte sich, dass Frauen, die mehr als drei Abtreibungen hatten, ein höheres Risiko für Suizidgedanken hatten (OR 1.510; 95% CI: 1.1086-1871, p=0.002). Darüber hinaus war das Risiko einer depressiven Verstimmung im täglichen Leben mit steigender Zahl an Abtreibungen auch erhöht, auch nach Behandlung der Depression (OR: 1657; 95% CI: 1274-2156, p=0,002).
Fazit: Frauen, die sich während ihres reproduktiven Alters drei oder mehr Abtreibungen unterzogen hatten, hatten im postmenopausalen Alter mit Suizidgedanken, Stress und Depressionen zu kämpfen. Diese Auswirkungen konnten bei Fehlgeburten nicht festgestellt werden, auch bei Frauen mit mehreren Fehlgeburten. Folglich sollten Ärzte Depressionen und Suizidgedanken bei Frauen mit mehreren Abtreibungen zahlenmäßig bestimmen."
Wer die ganze Studie hören bzw. im Original (englisch) lesen möchte, kann sie hier verlinkt finden: Studie Südkorea
oder sich die Studie von uns übersetzt auf unserem Podcast anhören und bald auch auf unserem YouTube-Kanal
Wenn jemand sich betroffen fühlt, kann er oder sie sich gerne bei uns melden. Wir beraten häufig Frauen, die abgetrieben haben und darunter leiden. Dazu haben wir eine Selbsthilfegruppe, die sich einmal pro Monat trifft und andere Aufarbeitungsprogramme. Bitte per E-Mail an beratung@lebensbewegung.at wenden.
Trotz des hochsensiblen Themas wünsche ich euch einen schönen Tag!
Eure,
Rosa Blume
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