Belvedere verfällt zur Ruine
An der Außenseite des Prachtschlosses fallen den Passanten die Ziegel auf die Köpfe.
Der Touristenmagnet Belvedere bietet an seinen Außengrenzen ein teils hässliches Bild. Bezirkspolitiker Rudolf Zabrana kritisiert die Untätigkeit der Besitzer.
Allen voran das verfallene frühere „Belvedere-Stöckl“ in der Prinz-Eugen-Straße schräg vis-a-vis der Arbeiterkammer. Vom früheren Restaurant mit dem an der Mauer noch beworbenen Schriftzug „Wiens schönster Gastgarten“ ist der Verputz bis zur Fensterhöhe bereits völlig abgebröckelt. „Am Dach mussten Fanggitter montiert werden, damit den Passanten nicht die Schindeln auf den Kopf fallen“, beklagt der SP-Bezirksvorsteher-Stellvertreter Rudolf Zabrana. Dass auch der Rest der Fassade des zweistöckigen Hauses bald seinen Geist aufgibt, ist für Zabrana nur noch eine Frage der Zeit. „Wir bekommen täglich Anfragen, wann wir denn die Mauer reparieren“, so Erich Roser von der für den Schlosspark zuständigen Burghauptmannschaft. Nur: Das Areal gehört der Schwarzenberg-Holding. Deren Geschäftsführer, Michael Sterneck, versichert: „Das Gebäude wird saniert. Noch heuer“. Ob die Zukunft des „Belvedere-Stöckl“ wieder in der Gastronomie liegt, bleibt allerdings fraglich. Für die Schwarzenberg-Holding hat die bauliche Sanierung Vorrang. Zabrana: „Hoffentlich! Schließlich kommen dort täglich hunderte Touristen mit dem D-Wagen vorbei.“
Weiterer Dauerbaustelle
Wegen des äußeren Randes des Belvedere ist der Bezirk bereits ein gebranntes Kind. Denn am Schwarzenbergplatz wurde auch der Beginn des Umbaus vom Palais Schwarzenberg für März angekündigt. Geschehen ist bisher nichts. „Wir haben dort 17 Bäume fällen lassen, damit mit der Errichtung einer Tiefgarage begonnen werden kann. Jetzt droht uns dort eine Dauerbaustelle“, sagt Zabrana. Der Pächter des Palais, die Investorengruppe von Scheich Al-Jaber, hat bisher eher mit Finanzproblemen für Aufsehen gesorgt. Im Bezirk fürchtet man, dass dem Unternehmen derzeit das Geld für den Umbau in ein Luxushotel fehlt. El-Bitar, Mitarbeiter von Al-Jaber in Wien, sichert ebenso wie die Schwarzenberg-Holding einen baldigen Baubeginn an: „Den Zeitpunkt für den Startschuss kann ich jedoch noch nicht nennen.“
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