Kindergarten bis Musikschule
Bildungscampus Aron Menczer schafft umfassendes Angebot
Mit dem neuen Bildungscampus Aron Menczer geht ein weiterer Bildungsstandort nach dem Konzept des "Campus Plus" in Betrieb. 1.100 Kinder begegnen sich hier auf dem Areal der Aspanggründe zum Lernen, Spielen und Wachsen.
WIEN/LANDSTRASSE. "Gut Ding braucht Weile" beschreibt Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) den Prozess und die Realisierung des Bildungscampus. Mehrere Jahre dauerte die Planung, umso erfreuter zeigte er sich bei der feierlichen Eröffnung gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (SPÖ) und Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde.
"Als Zeichen für eine moderne Stadt" bezeichnet Bürgermeister Ludwig den neuen Bildungsstandort. Der Campus ist zugleich Teil des Stadtentwicklungsprojekt Village im Dritten, ehemals Eurogate. Das Areal soll an den umgebenen öffentlichen Raum und den Leon-Zelman-Park angebunden werden. Dem Campus kommt somit eine vermittelnde Rolle zwischen dem Fasanviertel und dem neuen Wohnviertel zu.
Volksschule, Kindergarten und Musikschule
Der Standort bietet Platz für 14 Kindergartengruppen und siebzehn Volksschulklassen. Darüberhinaus wurde Platz für eine Sonderschule geschaffen, vier Klassen für Kinder mit Behinderung sowie Therapieräume stehen zur Verfügung. Auf allen sechs Geschossen gibt es Freiflächen wie Terrassen und hinter dem Campus einen großen Garten, wo die Kinder auch im Freien und in der Natur lernen können. "Das ist es, was wir unter zeitgemäßer Bildung verstehen. Räume miteinander zu teilen und verschiedene Bildungsangebote zu verschränken", so Wiederkehr.
Am Campus findet nun auch die Musikschule Landstraße ihren Hauptstandort, bis Juni war sie auf drei Schulstandorte im Bezirk verteilt. Zwölf Unterrichtsräume für Einzelunterricht, Ensembles und ein Konzertsaal stehen 420 Schülern zur Verfügung.
Ein geschichtsträchtiger Ort
"Der Bildungscampus schaut in die Vergangenheit und schafft gleichzeitig einen Ort für die Zukunft unserer Kinder", erklärt Bürgermeister Ludwig und spielt damit auf die Geschichte des Standortes an. Auf dem Gelände des heutigen Campus befand sich der Aspanger Bahnhof, von dem aus in der Zeit der Nationalsozialisten zahlreiche Juden in Konzentrationslager gebracht wurden.
Angesichts dieser Geschichte verwundert die Namensgebung des Campus nicht: Er wurde dem jüdischen Pädagogen Aron Menczer gewürdigt. Dieser brachte zahlreiche Kinder und Jugendliche vor den Nationalsozialisten in Sicherheit. "Die Widmung erfüllt mich mit großer Freude. Mit dem Campus wird das Andenken Menczers noch weiter in die Gesellschaft getragen", so Deutsch. In der Schule befindet sich auch eine Gedenktafel an den Pädagogen.
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