Der Abenteuerritt zum Goldenen Hahn: Reinhold Bilgeri mit "chinesischem Oscar" ausgezeichnet
- hochgeladen von Jochen Dobnik
Botschafter Shi Mingde zeichnete Mittwochabend Regisseur Reinhold Bilgeri für seine Bestsellerverfilmung "Der Atem des Himmels" mit dem "Golden Rooster Award", dem "chinesischen Oscar" aus. Die Preisverleihung fand im feierlichen Rahmen in den Räumlichkeiten der chinesischen Botschaft statt.
"Es war ein abenteuerlicher Ritt über den Bodensee, den ich aber einfach machen musste. Against all Odds. Ich habe gegen alle Regeln des Filmbusinesses verstossen - und ich würde es wieder tun", so ein sichtlich beeindruckter und berührter Reinhold Bilgeri Mittwochabend in der chinesischen Botschaft. Denn erstmals wurde in der Geschichte des "Golden Rooster Awards" heuer der Preis für den "Besten Ausländischen Film" vergeben - an sein Erstlingswerk "Der Atem des Himmels". Darin verbindet er gekonnt die Lebensgeschichte seiner Mutter Ilse mit der historischen Lawinentragödie von 1954 im Großen Walsertal.
"Für mich ist das international die größte Ehre, weil es sich beim "Golden Rooster" nicht nur um einen Jury- sondern auch um einen Publikumspreis handelt. Die Chinesen spüren einfach diesen Vorarlberger Spirit ganz genau", so Bilgeri, der bereits in seinem Dornbirner Haus einen Platz auf dem Kaminsims für den "Goldenen Hahn" reserviert hat. Wobei "Goldener Hahn" nicht ganz stimmt, gleicht die Auszeichnung doch viel mehr einem Shanghaier Wolkenkratzern.
Auch Chinas Botschafter Shi Mingde freute sich für und mit dem Vorarlberger und zitierte in seiner Laudatio Schwedens Filmemacher Ingmar Bergmann: "Filme machen heißt, zu seinen Wurzeln zurückzukehren, in die Kindheit. Filme können Grenzen überschreiten. Das alles hat Reinhold Bilgeri meisterhaft bewiesen". Noch dazu finde die Feier an einem historischen Tag statt, dem 40. Jahrestag der chinesisch-österreichischen Diplomatenbeziehungen.
Bilgeri bedankte sich bei den zahlreichen anwesenden Freunden und Bekannten auf seine ganz besondere - musikalische - Art und Weise: Mit dem Nat King Cole-Klassiker "I love you for sentimental Reasons". Aber nicht ohne sich abschließend bei seiner Frau Beatrix, die in seinem Film die Hauptrolle der Lehrerin Erna (von) Garderthurn spielt, und seiner Tochter Laura, die ebenfalls in "Der Atem des Himmels" mitspielt, zu bedanken: "Ich habe für diesen Film alles riskiert. Es war sicherlich nicht einfach - aber sie lieben mich noch immer."
Unter den zahlreichen Gratulanten waren auch u.a. Wiens Stadtrat für Kultur und Wissenschaft Andreas Mailath-Pokorny, die "Der Atem des Himmels"-SchauspielerInnen Krista Stadler, Marianne Pardeller und Michael Joachim Heiss, Romy-Gründer und Filmkritiker Rudolf John, NÖN-Marketer Martin Lammerhuber, Hoanzl-Grande Dame Angelika Schäfer und Musikproduzent Martin Kromar ("Oho Vorarlberg 2011").
Das jährliche "Golden Rooster and Hundred FlowersFilm Festival" zählt zu Chinas wichtigsten Film-Festivals. Die Filmpreise, die im Rahmen dieses Festivalsvergeben werden, werden auch als die “chinesischen Oscars” bezeichnet. Die Golden Rooster Awards wurden 1981 von der Gemeinschaft chinesischer Filmemacher gegründet; das "Hundred Flowers Film Festival" findet bereits seit 1962 statt. Seit 1992 gehen die beiden Festivals, die ursprünglich getrennt voneinander abgehalten wurden, gemeinsam über die Bühne. Der "Golden Rooster Award" wird von einer Jury aus Filmexperten vergeben und bekam seinen Namen vom Jahr des Hahns, das in China 1981 begangen wurde.
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