Bildung im Arsenal Wien
Die Bildenden Künste ziehen in den Ballonsaal
Die Akademie der bildenden Künste Wien bekommt einen neuen Standort. Bald soll sie ins Arsenal einziehen. Ein Architekturwettbewerb soll entscheiden, wie der denkmalgeschützte Ballonsaal künftig aussehen soll.
WIEN/LANDSTRASSE. Wo früher Truppen marschierten, werden alte Kunstschätze konserviert: Im Rahmen eines Bauprojekts der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) soll ein neuer Standort der Akademie der bildenden Künste in das Arsenal einziehen.
Aus der historischen Ballonhalle in der Franz-Grill-Straße 1a soll ein Ort der Bildung werden. Das 1893 errichtete Gebäude gehörte zur Militär-aeronautischen Anstalt. Hier wurden ursprünglich Gasballons befüllt und aufbewahrt. Seit 2015 ist die Ballonhalle denkmalgeschützt, momentan dient sie als Veranstaltungsort für diverse Events.
Künftig erstrahlt die Halle als universitäres Exzellenzzentrum für Konservierung und Materialwissenschaften in der Kunst. In das Bauprojekt "Sanierung und Zubau Ballonhalle", das nun zur Planung freigegeben wurde, fließen rund 50,1 Millionen Euro brutto.
EU-weiter Wettbewerb
Auf der 3.800 Quadratmeter großen Fläche entsteht jetzt ein neuer Ort künstlerischer Bildung. Viel Wert wird hier auf Klimafreundlichkeit gelegt. Die BIG strebt den Nachhaltigkeitsstandard "klimaaktiv Gold" an.
Dieser ist ein wichtiges Kriterium beim im Oktober startenden Architekturwettbewerb. In dem EU-weiten, offenen und einstufigen Realisierungswettbewerb können Architektinnen und Architekten ihre Konzepte für denkmalgerechte Adaption der Ballonhalle sowie einen Zubau einreichen. Beim Zubau gilt: Je weniger Boden versiegelt wird, desto besser. "Die Nutzung von Bestandsgebäuden schont wertvolle Ressourcen, verhindert neue Bodenversiegelung und ist gelebter Klimaschutz", so Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG.
Anfang 2024 soll das Gewinnerkonzept feststehen, dann geht es ab in die Planung. Dezember 2025 ist Baubeginn und die neue Bildungsstätte entsteht.
Kulturelles Erbe
Die Fertigstellung ist für Herbst 2027 geplant. Dann dürfen die Institute für Naturwissenschaften und Technik in der Kunst und für Restaurierung und Konservierung der Akademie der bildenden Künste Wien einziehen.
"Mit der Erweiterung der historischen Ballonhalle schaffen wir verbesserte Arbeitsbedingungen für das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst", so Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien. "Mit diesem Zentrum setzen wir zugleich einen Akzent für die Arbeit am kulturellen Erbe des Kulturstandortes Österreich."
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