Miethorror in Wien
Wasserschaden machte Gemeindebauwohnung unbewohnbar
Massive Wasserschäden machten eine Gemeindebauwohnung wochenlang unbewohnbar. Auch mit den gesundheitlichen Folgen hat die Mieterin jetzt zu kämpfen.
WIEN/LANDSTRASSE. Total durchnässte Wände, Schimmel, Stromschlaggefahr: Wochenlang musste Victoria R. in einer Gemeindebauwohnung in der Lechnerstraße unter diesen Bedingungen leben.
Anfang September bemerkte sie erstmals einen Wasserfleck an ihrer Küchenwand. Wiener Wohnen schickte einen Begutachter, der sich den Schaden noch am selben Tag ansah. Dieser vermutete einen Schaden an der Badewanne in der Wohnung darüber. Am folgenden Tag teilte man Victoria mit, dass alles repariert worden sei. "Man sagte mir, die Wasserflecken trocknen von alleine, und dass danach ein Maler zum Überstreichen kommen wird", erzählt sie.
Böses Erwachen
Kaum eine Woche später stand plötzlich das Badezimmer unter Wasser. "Es tropfte und floss zwischen den Fliesen heraus", so Victoria. Wände in der Küche und im Bad waren von oben bis unten durchnässt. Auch eine Steckdose war von dem Wasserschaden betroffen, wodurch die Gefahr eines Stromschlags bestand.
Als am Tag darauf die Hauptleitung abgestellt wurde, war der Schaden bereits immens. Die an Asthma erkrankte Mieterin litt bereits sehr unter den Folgen der voranschreitenden Schimmelbildung. Ihre Symptome verschlimmerten sich, Kopfschmerzen und Übelkeit kamen hinzu. Küche und Badezimmer waren inzwischen so gut wie unbewohnbar und mussten konstant gelüftet werden.
Von Wiener Wohnen (WW) heißt es, man habe "sofort nach der Meldung des Wasserschadens reagiert und alle erforderlichen Gewerke zur Behebung der Folgeschäden in der Wohnung beauftragt." Nach einer Kontrollmessung wird damit gerechnet, in drei Wochen mit den Sanierungsarbeiten beginnen zu können. "Sobald alle Instandsetzungsarbeiten der Folgeschäden abgeschlossen sind, wird WW auch die Mietzinsminderung berechnen", heißt es weiters. "Wir kommen hier sehr gerne auf die Mieterin zu".
Verweigerte Ersatzwohnung
Auch weist WW darauf hin, dass Victoria zwei Angebote für eine Ersatzwohnung inklusive Übersiedlung bekommen und beide Angebote abgelehnt habe. "Eine Ersatzwohnung wurde mir erst nach einem Monat angeboten", sagt Victoria, angesprochen auf die Behauptung von Wiener Wohnen. Zu diesem Zeitpunkt war sie allerdings bereits notgedrungen umgezogen.
Sie ärgert sich jedoch über die Vorgehensweise ihres Vermieters: "Der Schaden hätte verhindert werden können, wenn die im Auftrag von WW geschickten Installateure kompetenter nach der Schadensursache gesucht hätten."
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