ÖVP-Antrag
Mehr Sicherheit für Landstraßerinnen durch eine App
Initiative der ÖVP: Die Landstraße soll mit der Hilfe eines QR-Codes ein sichererer Ort für Frauen werden.
WIEN/LANDSTRASSE. Ob in der Arbeit, nachts auf dem Nachhauseweg oder auch in den eigenen vier Wänden: Frauen leben gefährlich, und das leider auch in Wien. 28 Morde an Frauen verbuchte Wien im Vorjahr, 26 davon waren mutmaßliche Femizide. Erst im Februar traf es auch eine Frau und ihre Tochter im 3. Bezirk. Für mehr Sicherheit in der Landstraße möchte man jetzt mithilfe von QR-Codes sorgen.
ÖVP-Bezirksrätin María Elena Taramona de Rodríguez brachte in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung einen Antrag zur Anbringung von ganz bestimmten QR-Codes in allen öffentlichen Toiletten in der Landstraße ein. Diese leiten zur Anwendung der App "DEC112" weiter.
Stiller Notruf
Die App verbindet via Text-Chat mit der Notruf-Zentrale. Von dieser erhält man professionelle Hilfe in Notsituationen. Optional können der aktuelle Standort und die Gesundheitsdaten an die Einsatzkräfte gesendet werden, was eine rasche Hilfe ermöglicht. Die App vernetzt mit den Notrufen der Feuerwehr (122), Polizei (133), Rettung (144), Bergrettung (140), Euro (112), und dem stillen Notruf der Polizei. Zusätzlich stellt die App eine Ergänzung zur Gehörlosen-SMS (0800 133 133) dar.
Notsituationen lassen sich mittels Trainingsmodus auf der App auch üben. Die Bedienung der App wurde gezielt einfach gestaltet, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Für eine genaue Bestimmung des Standorts nutzt sie außerdem das GPS des Smartphones. Die Daten werden ausschließlich auf dem Smartphone gespeichert und nur im Falle eines Notfalls an die Notruf-Zentrale weitergegeben.
Eine Idee für ganz Wien
Auch in anderen Bezirken wurde der Antrag bereits gestellt. Während er zum Beispiel im 1. Bezirk schon im Vorjahr auf Zustimmung stieß, wurde er in der Leopoldstadt abgelehnt. "Meine Kollegin aus dem 2. Bezirk hat mich dazu angeregt, die Idee auch in der Landstraße zu präsentieren", so Taramona de Rodríguez.
"Es ist nur eine Kleinigkeit – eine Etikette kann nicht so viel kosten." Auch selbst hat die Bezirksrätin die App schon ausprobiert. "Aktuell sind wir Frauen so gefährdet", sagt sie. Oft sei die Angst, nach Hilfe zu bitten, sehr groß. "Deshalb ist die App gut, denn sie stellt anonym Verbindung zu den richtigen Leuten her." Der Antrag wurde einstimmig angenommen und liegt jetzt der Planungs-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) vor. "Wenn sie zustimmt, kann er sofort umgesetzt werden", so Taramona de Rodríguez.
Für mehr Sicherheit in der Landstraße möchte man jetzt mithilfe von QR-Codes sorgen.Das könnte dich auch interessieren:
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