Hermine Wech ist tot!
„Wenn man jung und fleißig ist und den nötigen Hausverstand besitzt, kann man im Leben viel erreichen“ lautete das Motto der Unternehmerin Hermine Wech.
Hermine Wech's Rede zum 50-Jahr-Jubiläum vor einem Jahr:
„Die Zeit vergeht, dass einem schwindlig wird. Und doch laufen, wenn man aus gegebenem Anlass zurück denkt, die letzten 50 Jahre im Geiste ab wie ein Film. Vieles ist mir präsent, als ob es gestern passiert wäre. Zum Beispiel das Aufstehen um 3 oder 4 Uhr früh, beim Bauern Hendl fangen, zu Hause unterm Baum schlachten, rupfen, zerlegen und liefern. Zuerst mit dem Moped, dann mit einem alten Pritschenwagen. Als Qualitätsmaßstab galten schon damals die anspruchsvollen Kunden und vor allem der eigene hohe Anspruch. Es gelang mir, diesen Maßstab auch der stetig wachsenden Zahl an Mitarbeitern zu verinnerlichen. In diesem ersten Jahren hat sich schon das geprägt, was wir heute als Wech-Philosophie bezeichnen. Bauern, Mitarbeiter und Kunden als partnerschaftliches Verhältnis einzubinden, welches auch in stürmischen Zeiten Bestand hat. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können, dann werden alle ihr Bestes geben.
Rückblickend gesehen hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass aus unserem Familienbetrieb jemals eine Unternehmensgruppe mit fast 700 Mitarbeitern wird. Umso mehr bin ich stolz und dankbar. Stolz auf eine so große Zahl von Mitarbeitern, die ihre Verantwortung, in welcher Position auch immer, ernst nehmen und damit den Wech-Gedanken leben. Stolz auf eine Führungsmannschaft, die trotz ihrer großen Verantwortung stets menschlich handelt. Stolz auf die vielen Bauern hoch oben am Berg und im Tal, von denen uns viele seit den Anfangsjahren verlässliche Partner sind.
Herzlich danke sage ich allen Partnern in Handel und Gastronomie. Wir werden Sie auch in Zukunft mit Qualität und Verlässlichkeit überzeugen. Mein besonderer Dank gilt auch den politisch Verantwortlichen in allen Gremien von Gemeinde und Land, die unsere Entwicklung mit Rat und Tat gefördert haben. Und ganz persönlich bedanken möchte ich mich bei den Millionen von treuen Kunden in Österreich und darüber hinaus, die durch ihre Wertschätzung die Marke Hermine Wech so beliebt gemacht haben.
Zum 50-jährigen Jubiläum erlaube ich mir nun selbst einen persönlichen Wunsch zu formulieren: Ich wünsche mir, dass Wech auch in Zukunft, unabhängig von Größe und Bedeutung, ein familiäres Unternehmen bleibt. Ein Unternehmen, das auch weiterhin bei allen wichtigen Entscheidungen auf das Prinzip Partnerschaft und Menschlichkeit im Sinne unserer bewährten Wech-Philosophie setzt.“
Hermine Wech verstarb am Sonntag im 89. Lebensjahr. Sie wird am Freitag in St. Andrä im Lavanttal beigesetzt.
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