Bei Wehren in der Wüste im Einsatz
Per Jet zum Job: Wolfgang Arzberger arbeitet in Riad für die "Rosenbauer International AG" als Feuerwehrtrainer für den Nahen Osten und Norden Afrikas.
petra.moerth@woche.at
ST. STEFAN. Als Pendler jettet der Lavanttaler Wolfgang Arzberger (24) seit rund einem Jahr zu seinem Arbeitsplatz in die knapp 4.000 Kilometer Luftlinie entfernte Hauptstadt des Königreiches Saudi-Arabien.
Top-Unternehmen aus Österreich
Als Feuerwehrtaktischer Trainer der Rosenbauer International AG mit Sitz in Leonding bei Linz bildet er von Riad aus Feuerwehrmänner von Berufs-, Industrie-, Flughafen- und Privatfeuerwehren in Ländern des Nahen Ostens und Norden Afrikas aus. "Wir bieten von der Grund- über die Maschinisten- und Atemschutz- bis zur Führungsausbildung alles an", erzählt Wolfgang Arzberger, der sich als Zugskommandant der Freiwilligen Feuerwehr (FF) St. Stefan und als EDV-Beauftragter des Abschnittes Mittleres Lavanttal ehrenamtlich auch als Grund- und Maschinistenausbildner beim Bezirksfeuerwehrkommando Wolfsberg engagiert. "Zusammen mit einem Engländer führe ich auch Spezialtrainings für Flughafenfeuerwehren durch."
Chronischer Wassermangel
Von der saudi-arabischen Metropole Riad aus fliegt der Lavanttaler während seiner jeweils von einer freien Woche unterbrochenen, einmonatigen Aufenthalte zu seinen bisherigen Einsatzorten in Kuwait oder Bahrein sowie den kommenden Destinationen in Libyen oder Ägypten. "Saudi-Arabien ist noch der größte Erdölproduzent auf der Welt. Das Öl ist leicht entflammbar", schildert er die Herausforderungen für die Feuerwehrmänner in der absolutistisch regierten Monarchie, "außerdem gibt es in der Wüste wenig Wasser." Das heiße und trockene Klima im Wüstenstaat beeinflusst ferner Arzbergers Tätigkeit als Feuerwehrtrainer für einen der weltweit führenden Feuerwehrausrüster aus Österreich maßgeblich:
Kino und Co. streng verboten
"In Saudi-Arabien sind Temperaturen bis zu 56 Grad Celsius im Schatten keine Seltenheit, deshalb finden die Trainingseinheiten entweder ganz in der Früh oder erst am Abend statt", so der Lavanttaler, der für die Rosenbauer International AG auch die UNO betreut und Schulungen und Reparaturen an vom Unternehmen gelieferten Fahrzeugen durchführt. Die vom Islam geprägte Kultur bereitet dem von seinen Feuerwehrkameraden in St. Stefan als aufgeschlossen und hilfsbereit beschriebenen Lavanttaler keinerlei Probleme. "Die Araber sind sehr gastfreundlich und respektieren uns Österreicher wirklich sehr", sagt der 24-Jährige, der in seiner Freizeit aufgrund der Verbote von Kino oder Theater in Saudi-Arabien für sein Studium der Technischen Mathematik und Informatik an der Fernuniversität Hagen strebert.
Südafrikanische Wurzeln
Die Weltoffenheit wurde dem Lavanttaler und seinen drei Schwestern übrigens schon in die Wiege gelegt: Mutter Delene stammt ursprünglich aus Südafrika und Vater Wolfgang diente als UNO-Blauhelm auf Zypern.
ZUR PERSON:
Name: Wolfgang Arzberger
Geburtstag: 23. Mai 1992
Wohnort: St. Michael
Familienstand: ledig
Beruf: Feuerwehrtaktischer Trainer bei der Rosenbauer International AG
Hobbys: Segeln, Tauchen und Feuerwehr
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