Lavanttal

Der Skitouren-Boom ist weiterhin ungebrochen

Wie die Situation für Skitourengeher auf dem Lavanttaler Hausberg ist und wie man optimal in diese Sportart einsteigt, verraten Albert Stückler und Michael Mautz.

LAVANTTAL. Der erste richtige Schneefall Anfang Dezember hat auch die Wintersportsaison eingeläutet. In den Skigebieten sind bereits die meisten Lifte in Betrieb, doch an Popularität hat das Skitourengehen den Alpinskisport in unseren Breiten längst überholt. Destination Nummer im Lavanttal ist die Koralpe. „Gleich am ersten Wochenende mit genügend Schnee waren bereits zahlreiche Tourengeher auf dem Berg“, berichtet Albert Stückler, Gesellschafter Koralm Ski GesmbH und Inhaber des Sportgeschäftes Stückler in Eitweg. An guten Tagen sind es bis zu 500 Tourengeher, die sich die winterliche Umgebung und die Ausblicke auf der Koralpe nicht entgehen lassen wollen.

Trend hält weiter an

„Vor etwa 20 Jahren war das Tourengehen bei uns überhaupt nicht verbreitet. Da gab es nur ein paar Einzelkämpfer“, erinnert sich Stückler, der auch als Obmann des Skiclub Eitweg Koralpe fungiert. „Erst vor etwa zehn Jahren hat sich diese Sportart bei uns verbreitet. Mit der Coronazeit ist dann ein wahrer Boom ausgebrochen“, so Stückler. „Die Leute hatten Zeit, konnten nicht auf Urlaub fahren und haben nach einer neuen Freizeitbeschäftigung gesucht.“ Obwohl sich die Verkäufe an Ausrüstung mittlerweile wieder auf ein normales Niveau einpendelt haben, rechnet Stückler damit, dass der Trend weiter anhält.

5 Euro pro Tag

Die Anzahl der Tourengeher auf der Koralpe übertrifft jene der Alpinskifahrer schon seit geraumer Zeit. Dies war für die Gesellschaft auch ein Grund, das Parkticket um 5 Euro pro Tag einzuführen. Skifahrer bekommen das Parkgeld zurückerstattet, bei Tourengehern ist das Parkticket zugleich die Tageskarte. Mittlerweile werden auch Jahreskarten um 100 Euro bzw. 120 Euro angeboten (siehe www.koralpe-kaernten.at).

Vernünftige Ausrüstung

Wer mit dem Tourengehen anfangen will, benötigt die geeignete Ausrüstung: Skier, Schuhe, Bindung, Fell und natürlich Funktionsbekleidung. „Für die Hardware muss man für vernünftige Produkte mit rund 1.500 Euro rechnen, für die Bekleidung nochmal mit 1.000 Euro, wenn man eine komplette Garnitur benötigt“, meint Stückler.

Online-Routen

Doch es gibt auch abseits der Koralpe empfehlenswerte Gebiete zum Tourengehen im Lavanttal: „Grundsätzlich kann man das auf jedem Berg praktizieren, auf dem genügend Schnee liegt“, sagt der Berg- und Skiführer Michael Mautz. „In der Nähe sind zum Beispiel der Ladinger Spitz, der Zirbitzkogel und die Weinebene beliebte Destinationen. Auf Onlineportalen wie bergfex.at kann man sich über Routen informieren.“ Wichtig sei jedoch, keine Jungwälder oder gesperrte Bereiche zu befahren.

Piste oder Gelände?

Einsteigern rät Mautz, sich erst einmal darüber klar zu werden, wie man den Sport ausüben möchte: „Es ist ein großer Unterschied, ob man sich nur im Pistenraum aufhalten oder auch im ungesicherten Gelände fahren will“, so der Experte. „Das Material muss zum Einsatzbereich passen. Und nur weil man auf der Piste ein guter Fahrer ist, gilt das noch lange nicht für das Gelände.“

Kurse für alle

In der Highlife Alpinschule bieten Mautz und seine Kollegen eine ganze Reihe von Kursen für Skitourengeher an. Das beginnt bei Schnupperkursen, für die man sich das Material aussuchen kann, und endet bei Skihochkursen, wo man auch im vergletscherten Gelände unterwegs ist. Die Buchungslage ist gut: „Häufig kommen Leute zu uns, die auf eigene Faust mit dem Tourengehen angefangen haben und nicht ganz zufrieden mit ihrer Performance sind“, so Mautz. Für Tourengeher, die im Gelände unterwegs sind, werden außerdem verschiedene Sicherheits- und Lawinenkurse angeboten, die sich für alle Schwierigkeitslevels eignen. Wer sich über all das keine Gedanken machen möchte, hat immer noch die Möglichkeit, an einer professionell geführten Skitour teilzunehmen: „Diese veranstalten wir im In- und Ausland, auch in Norwegen oder Georgien“, meint Mautz.