Kriminalstatistik 2020
Die Täter machen im Lavanttal keine Pause

Seit Dezember 2019 fungiert Chefinspektor Herbert Schweiger als Kriminalreferent beim Bezirkspolizeikommando Wolfsberg. | Foto: RMK
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Die Kriminalität hat sich durch die Pandemie verändert, einige Vermutungen wurden aber nicht zur Realität.

BEZIRK WOLFSBERG. Das Lavanttal gehört wieder zu den sichersten Bezirken in Kärnten und Österreich. Mit der Kriminalstatistik 2020, die heuer im März veröffentlicht wurde, wird ersichtlich, dass sich die Aufklärungsquote von Delikten im Bezirk Wolfsberg erneut steigern konnte. Auch Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Grenzkontrollen machen sich bemerkbar, Suchtmittel- und Cybercrimekriminalität sind weiter großes Thema.

Rückgang und Anstieg

"Die Zahl der Anzeigen verringerte sich im Vergleich zum Jahr 2019 um 6,7 Prozent, kärntenweit wurde bei der Gesamtkriminalität sogar ein Rückgang von 13,6 Prozent verzeichnet", berichtet Kriminalreferent Herbert Schweiger vom Bezirkspolizeikommando Wolfsberg. Zurückzuführen ist dies auch auf den Ausbruch der Corona-Pandemie: "Die Statistik lässt starke Rückgänge, aber bei bestimmten Delikten dennoch starke Zuwächse, erkennen." Prägnant war dabei, dass im gesamten Bezirk nur zwei Straftaten in die Kategorie Dämmerungseinbrüche gefallen sind.

Zwei Dämmerungseinbrüche

"Die Reduktion dieser Einbruchsart basiert vermutlich auf Grenzkontrollen und darauf, dass weniger Menschen unterwegs waren", erklärt der Kriminalreferent. Trotz geringerer Mobilität steigerte sich die Zahl der Anzeigen aufgrund von Einbruchsdiebstählen dennoch um 23,6 Prozent: Dies beruht auf Serien, wie beispielsweise die Zeitungskassen in Wolfsberg im Frühjahr 2020, oder Einbrüche in Mehrparteienhäuser, wo unter anderem Fahrräder aus dem Keller gestohlen wurden. Siedlungen mit Einfamilienhäusern blieben hingegen eher verschont.

"Die Aufklärungsquote liegt bei 61,8 Prozent, ein absoluter Spitzenwert. Dies konnte durch die ausgezeichnete Leistung unserer Polizisten erreicht werden." Herbert Schweiger

Häusliche Gewalt

Generell sind Anzeigen wegen Sachbeschädigung und weitere strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen gesunken. Auch die Gewaltdelikte haben sich verringert. "Es sind kapp 100 Delikte weniger verzeichnet worden, das entspricht einem Minus von 22,6 Prozent. Die häusliche Gewalt nahm wider unser Erwarten im letzten Jahr nicht zu, es kam zu 32 Fällen", so Schweiger. Zudem konnte die Aufklärungsrate in Gewaltfällen gesteigert werden: "Unter anderem trauen sich immer mehr Betroffene von häuslicher Gewalt Anzeige zu erstatten."

Cybercrime lässt aufhorchen

Jedoch ließen Betrüger im Internet ihrer Kreativität freien Lauf. Die Delikte – beispielsweise im Bereich Datenbeschädigung oder Hacking – steigerten sich um mehr als 189 Prozent. "Im Jahr 2019 waren es noch 19 Anzeigen, im Vorjahr schon 55. Die Menschen sind mit der Freigabe ihrer Daten oft zu leichtsinnig", bemerkt der Chefinspektor. Vor allem alte oder einsame Leute geraten gern ins Visier der Täter. Betrugshandlungen im Internet haben sich etwas reduziert.

Drogen und Co.

Die verstärkte Bekämpfung von Suchtmittelkriminalität setzen sich die Beamten seit Jahren zum Ziel. "Wir haben damit gerechnet, dass geschlossene Grenzen die Schmuggler aufhalten, doch diese Delikte steigern sich weiter", so Schweiger. Die Grenznähe zu Slowenien und Italien zeigt immer wieder Wirkung. Seit Mai 2020 gab es im Lavanttal glücklicherweise keinen Drogentoten mehr. "Insgesamt wurden im Vorjahr 209 Anzeigen nach Bestimmungen des Suchtmittelgesetztes erstattet, im Jahr 2019 waren es noch 184", zieht der Kriminalreferent Bilanz.

Steigerung nach Krise

In Zeiten nach der Krise wird bei der Kriminalstatistik ein neuer Höchstwert erwartet. Auch bei Schweiger kommt diese Vermutung auf: "Wenn wieder mehr Verkehr ist und Grenzen komplett offen sind, könnte man schon mit einer bis zu 50-prozentigen Steigerung rechnen."

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