Lavanttal
Grippewelle schlägt so heftig ein wie seit Jahren nicht mehr

Ärztin Michaela Tschernigg und Apotheker Hermann Sölle (Apotheke Weißer Wolf) | Foto: MeinBezirk.at
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  • Ärztin Michaela Tschernigg und Apotheker Hermann Sölle (Apotheke Weißer Wolf)
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Grippe, aber auch andere virale und bakterielle Erkrankungen, sorgen für Hochbetrieb in den Ordinationen und Apotheken. Grippeimpfung wird auch für Kinder empfohlen.

LAVANTTAL. Die Grippewelle hat das Land fest im Griff. Bereits seit November kämpfen Ärzte und Apotheker an allen Fronten, um ihren Patienten Linderung zu verschaffen. „Wir beobachten aktuell ein extrem hohes Aufkommen an viralen, aber auch bakteriellen Infektionskrankheiten“, berichtet die Wolfsberger Allgemeinmedizinerin Michaela Tschernigg. „Das Patientenaufkommen ist derzeit mindestens um 30 Prozent höher als gewöhnlich“, so die Ärztin.

Impfung empfohlen

Die vorherrschende Influenza A ist für die Patienten mit tagelangem hohen Fieber und Genesungszeiten von bis zu zwei Wochen verbunden. „Die Leute liegen sprichwörtlich flach“, so Tschernigg. „Ich empfehle daher jedem, der sich das ersparen will, die Grippeimpfung, ganz besonders aber älteren Personen sowie Kindern.“ Die gute Nachricht: Der Grippe-Impfstoff, der jedes Jahr aufs Neue an die aktuellen Virusstämme angepasst werden muss, schützt heuer besonders gut. „Wir sehen das auch in unserem Team. Obwohl wir tagtäglich von infizierten Menschen umgeben sind, gab es bei uns noch keinen Ausfall“, so Tschernigg.

Nicht nur Grippe

Es ist jedoch nicht nur die „echte“ Grippe (Influenza A), die den Menschen zu schaffen macht. Hinzu kommen die alljährlich wiederkehrenden grippalen Infekte, das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus), das vor allem Babys und Kleinkindern gefährlich werden kann, sowie nach wie vor Covid-19. Auch bakterielle Infektionen wie Angina oder Lungenentzündung kommen immer wieder vor. Woran man tatsächlich erkrankt ist und wie man die Symptome am besten bekämpfen kann, ist allerdings erst nach einer ärztlichen Abklärung (Bluttest) wirklich klar. Laien können kaum zwischen den einzelnen Krankheitsbildern unterscheiden.

Extreme Nachfrage

Das hohe Infektionsgeschehen sorgt auch für einen Ansturm bei den Apotheken. „Es ist derzeit wirklich heftig“, berichtet Hermann Sölle, Leiter der Apotheke Weißer Wolf am Hohen Platz in Wolfsberg. „Was bei unseren letzten Wochenenddiensten los war, kann man schon als extrem beschreiben. Eine so starke Grippewelle gab es in den letzten sieben bis zehn Jahren nicht.“ Besonders auffallend sei die hohe Anzahl an kranken Kindern.

Antibiotika fehlen

Viruserkrankungen können nur symptomatisch mit den bekannten Mitteln bekämpft werden: Hohe Dosen an Vitamin C, fiebersenkende Mittel, Hustensaft, Halswehtabletten. Weil aufgrund des Virus allerdings das gesamte Immunsystem geschwächt wird, kann es in der Folge notwendig werden, Antibiotika zu verschreiben, etwa bei Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Doch Antibiotika sind vielfach nicht mehr verfügbar: „Wir investieren im Schnitt zwei Stunden pro Tag in die Suche nach Ersatzprodukten, damit aus den Lieferengpässen keine Versorgungsengpässe werden“, so der Apotheker. „So etwas hat es in meiner ganzen Laufbahn als Apotheker noch nie geben.“

Lieferengpässe

Ein Grund für die Lieferengpässe liegt an den in den letzten Jahrzehnten stetig sinkenden Medikamentenpreisen in Österreich. „Wir sind bei Arzneimitteln ein Billigpreisland geworden. Das rächt sich jetzt bitter, weil die Hersteller lieber in andere, lukrativere Länder verkaufen, bevor sie nach Österreich liefern“, erklärt Sölle. Bei jedem Rezept, auf dem ein Medikament steht, das nicht geliefert wird, muss die Apotheke mit dem verschreibenden Arzt Kontakt aufnehmen und nach einem Ersatz suchen. „Wir sind in der vorteilhaften Lage, dass mir mit allen niedergelassenen Ärzten gut vernetzt sind, sodass bisher jeder Patient versorgt werden konnte“, so Sölle. „Die Grippewelle rollt, aber sie überrollt uns nicht.“

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