Hennen bleiben weiterhin im Stall
Um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern, gilt in ganz Österreich seit kurzem die Stallpflicht für Geflügel.
LAVANTTAL. Seit dem 9. Jänner gilt in ganz Österreich die Stallpflicht für Geflügel. Die Ausbreitung der Geflügelpest in Europa und Österreich schreitet voran. Die einzige effektive Maßnahme, das Geflügel zu schützen, sei laut Benger die Stallpflicht, die seit Anfang Jänner für sämtliche Geflügelbauern und -halter in Kärnten gilt. Er appelliert an alle Geflügelbauern, sich daran zu halten, da es keinen anderen Schutz gäbe.
In Kärnten sei dies als rein präventive Maßnahme zu sehen, da in diesem Winter noch kein Fall von Vogelgrippe aufgetreten sei. Sollte es jedoch zu einem Fall von Vogelgrippe in Kärnten kommen, habe das Land einen genauen Krisenplan ausgearbeitet: "Wird bei einem Geflügelhalter die Vogelgrippe festgestellt, werden alle Tiere des Betriebes getötet und es entsteht zudem eine drei Kilometer-Sperrzone um den Hof", so Landesrat Christian Benger.
Stallpflicht gerechtfertigt
Johann Scharf betreibt in Eitweg einen Bodenhaltungbetrieb mit 8.000 Hennen: "Ich bin zwar nicht direkt davon betroffen, weil die Eier meiner Hühner nicht aus Freilandhaltung stammen, dennoch finde ich es gerechtfertigt, dass die Stallpflicht für ganz Österreich gilt." Laut Scharf sei es immer besser auf Nummer sicher zu gehen, da man nie weiß was kommt. "Viele Betriebe haben natürlich keine guten Stallungen und nicht einmal Sitzstangen, da ist es dann nicht so gut, wenn die Hühner dauernd im Stall sein müssen", so Scharf.
Finanzielle Einbußen
In dem Freilandbetrieb von Doris Ganster und ihrem Mann leben 1.500 Legehennen. "Derzeit ist es nicht so tragisch für die Hühner, dass sie nicht nach draußen dürfen, da es im Freien sehr kalt und nass ist", erzählt Doris Ganster.
Man merke jedoch trotzdem am Wohlbefinden der Hennen, dass sie sich im Freien wohler fühlen als im Stall. Sollte die Stallpflicht noch länger andauern, befürchtet die Eierbäuerin jedoch finanzielle Einbußen für ihren Betrieb: "Wenn wir unsere Eier noch lange nicht als Freilandeier verkaufen dürfen, ist das für unseren Betrieb finanziell mit Sicherheit nicht gut."
ZUR SACHE:
In 133 Betrieben in Kärnten gibt es 460.000 Legehennen.
2,3 Millionen Masthühner in 125 Betrieben sowie 250.000 Mast-Puten Plätze in 28 Betrieben.
Seit November 2016 wurden in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark und zuletzt auch im Burgenland Fälle von an Vogelgrippe verstorbenem Geflügel bekannt. Wie Untersuchungen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zeigten, handelt es sich um den Vogelgrippe-Virus H5N8. Das Virus betrifft alle Arten von Geflügel.
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