Tipps von der Expertin
Iss dich froh!
Wie wir uns ernähren, hat direkte Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Diätologin Julia Schlatte vom LKH Wolfsberg im Interview.
WOCHE: Warum beeinflusst Ernährung unser seelisches Wohlbefinden?
JULIA SCHLATTE: Grundsätzlich gibt es mittlerweile viele Studien und Untersuchungen, die feststellen konnten, dass es zu einer Verschlechterung von psychischen Erkrankungen – insbesondere Depressionen – kommen kann, wenn man sich „schlecht“ ernährt. Der bekannte Spruch „du bist, was du isst“ steckt in vielerlei Hinsicht voller Wahrheit.
Gibt es bestimmte Lebensmittel, von denen eine „aufheiternde“ Wirkung bekannt ist?
Um einzelne Lebensmittel als „aufheiternd“ zu bezeichnen, ist die Datenlage nicht ausreichend. Was die Wissenschaft aber herausgefunden hat: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, reich an Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und magerem Fleisch, bietet einen gewissen Schutz vor Angst und Depressionen. Interessant ist, dass die Häufigkeit von Depressionen in asiatischen Ländern niedriger ist. Als Grund dafür wird der vermehrte Verzehr von Fisch angegeben. Fisch enthält die wichtigen Omega-3-Fettsäuren, die – so wird vermutet – sehr wichtig für unsere Stimmung sind; wenn sie unzureichend aufgenommen werden, begünstigt dies die Entstehung von Depressionen. Wer keinen Fisch mag, kann auf Lein- und Walnussöl oder hin und wieder auf qualitativ hochwertiges Fleisch von Weidekühen oder Wildfleisch zurückgreifen. Auch Vitamine und Mineralstoffe (besonders B-Vitamine, Vitamin D, Folsäure und Zink) spielen eine große Rolle für die psychische Gesundheit. Um einem Mangel vorzubeugen, ist es wichtig, vermehrt Obst und Gemüse – am besten saisonal und regional – zu sich zu nehmen. Weiters ist es von Bedeutung, ausreichend zu trinken. Bei Flüssigkeitsverlust können Gedächtnisstörungen, Müdigkeit und Depressionen auftreten.
Welche Zutaten und Essgewohnheiten schlagen aufs Gemüt?
Sogenanntes Junk Food, also die „ungesunde Variante“ von Fast Food, sorgt vielleicht anfangs für Glücksgefühle. Diese schwinden jedoch so schnell wie der Abbau der „industriellen“ Nahrung im Körper und es stellt sich erneut Hunger ein – das frustriert. Fast Food kann aber auch gesund sein!
Nicht nur das „Was“, sondern auch das „Wie“ ist entscheidend, also unsere Essgewohnheiten. Wie kann man das Optimum aus einer ausgewogenen Ernährung herausholen?
Das Umfeld ist sehr entscheidend. Gemeinsames Kochen und Essen begünstigt unser Wohlbefinden. Ein schön gedeckter Tisch schafft eine angenehme Atmosphäre. Reduzieren Sie Stress so gut es geht und essen sie langsam und mit Genuss. Es ist besser, drei regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen als ständig zwischendurch zu essen. Dies gibt dem Körper seine nötigen Pausen.
Bitte noch ein „Wohlfühl-Rezept“ zum Nachkommen zuhause!
Schoko-Granola
• 300 g Nüsse nach Belieben (Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln,…)
• 200 g Hafer- oder Dinkelflocken
• 4 EL Kakaopulver
• 1 Prise Meersalz
• 1 EL Honig
• 4 EL Rapsöl
• Gewürze nach Belieben (Zimt, Vanille,…)
• 80 g Kakaonibs
1. Backofen auf 150 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen
2. Alle trockenen Zutaten grob hacken und mit den Gewürzen vermischen
3. Honig und Öl untermischen
4. Nun das Granola auf dem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und ca. 45 Minuten „trocknen“ lassen – immer darauf achten, dass nichts anbrennt!
5. Nach der Hälfte der Zeit das Granola wenden
6. Nach dem Auskühlen die Kakaonibs untermengen
7. In einen luftdichten Behälter füllen und portionsweise mit Naturjoghurt oder Milch und frischem Obst genießen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.