Blebantzn und Bomarantschn
Neues Lavanttaler Mundart-Wörterbuch
In ihrem neuen Buch hat die Lorenzenbergerin Irmgard Walkam hunderte Mundartausdrücke gesammelt.
LAVANTTAL. Irmgard Walkam ist im Bezirk wohlbekannt. Am Lorenzenberg hat sie vor 28 Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann August das Haus ihrer Eltern und den dazugehörigen Stadl in ein eindrucksvolles Heimatmuseum umgewandelt. Ab Mai können die Besucher hier in die Vergangenheit eintauchen und über 1.000 Unikate aus der landwirtschaftlichen Geschichte des Lavanttals bewundern. Doch auch als Autorin ist die 73-Jährige aktiv. Nach vier Büchern mit Gedichten und Geschichten in Mundart und Schriftsprache hat Walkam nun eine Sammlung von Lavanttaler Mundartausdrücken veröffentlicht. Unter dem Titel „Wia ma so red“ will sie ihren Beitrag dazu leisten, dass die alten Begriffe nicht verloren gehen und für die Nachwelt erhalten bleiben.
Reich an alten Fotos
„Ich habe mehrere Jahre daran gearbeitet, die Begriffe zu sammeln. Verschriftlicht habe ich sie auf einer alten Schreibmaschine“, berichtet Walkam, die bei der Umsetzung des Buches Hilfe von ihrer Tochter Gerlinde Tiefenbacher und Gottlieb Magesacher („Der Druck vom Berg“) erhielt. Herausgekommen ist ein Werk, das nicht nur informativ ist und zum Schmökern einlädt, sondern auch optisch reizvoll ist, schließlich sind die 128 durchzogen von alten Fotografien aus Walkams Archiv, die alte landwirtschaftliche Gerätschaften, Impressionen aus dem Lorenzenberger Heimatmuseum sowie Menschen von früher zeigen.
Erinnerung an die Geschwister
Die Begriffe im Buch sind vielfach längst nicht mehr gebräuchlich, teils amüsant, aber auch grobschlächtig – wie es das Leben früher eben war. Vom „Glotzntischla“ (Friseur) bis zum „Obnosa“ (Schmarotzer), von der „Blebantzn“ (viel redende Frau) bis zum „Tschruschi“ (schwachsinner Mann) reicht das Repertoire. Auch die „Bomarantschn“ (Orange) und der „Mirzenbock“ (Märzwind) fanden Einzug in das Wörterbuch. Mit dem Werk will Walkam auch die Erinnerung an ihre mittlerweile verstorbenen Geschwister Peter und Pauline aufrechterhalten, die mit einem ganzseitigen Schwarzweißfoto aus Jugendtagen verewigt sind.
Ab sofort erhältlich
Erhältlich ist das neue Mundartbuch um 22,90 Euro in Wolfsberg bei der Kärntner Buchhandlung, bei der Buch- und Kunsthandlung Libellus, bei der Buchhandlung San Damiano sowie im Haus der Region und ausgewählten Trafiken. In Klagenfurt bekommt man es bei der Kärntner Buchhandlung und beim Tabakfachgeschäft Susanne Weigl in der Rosentalerstraße. Wer die Autorin kontaktieren will, erreicht sie unter 0664/99509503.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.