Florian Trebuch

"Suchen Sie nach belastenden Ereignissen Hilfe"

Wenn das Schicksal zuschlägt, tun sich viele Menschen schwer, die Ereignisse zu verarbeiten. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich unbürokratisch, kostenlos und anonym helfen zu lassen. 

LAVANTTAL. Schwerwiegende Ereignisse, wie das Unwetterdrama am St. Andräer See, das das Leben von zwei Kindern und außerdem 13 teils Schwerverletzte forderte, hinterlassen auch Spuren bei denjenigen, die unversehrt aus der Situation herausgekommen sind. Und auch Menschen, die gar nicht vor Ort waren, aufgrund der geographischen Nähe aber eine besondere Verbundenheit mit den Opfern fühlen, lässt das Geschehen oft nicht los. Das geht aus zahlreichen Meldungen, beispielsweise in den sozialen Netzwerken, hervor. „Meine Gedanken kreisen nur noch um das Unglück, ich kann an nichts anderes mehr denken“ – so oder so ähnlich äußern sich viele Lavanttaler.

Hilfe suchen

„Es ist für die eigene Psychohygiene wichtig, das Geschehen zu verarbeiten“, sagt Florian Trebuch vom Roten Kreuz in Wolfsberg, der am besagten Tag am St. Andräer See als Einsatzleiter tätig war. „Es ist normal und richtig, sich Hilfe zu suchen, wenn man mit solchen Ereignissen nicht zurechtkommt.“

Kostenlos und anonym

Möglichkeiten dazu gibt es viele – allen voran der eigene Freundes- und Bekanntenkreis, dem man sich anvertrauen kann. Eine weitere Möglichkeit ist „Rat auf Draht“, wo vor allem Jugendliche kostenlose, anonyme Beratung per Telefon oder Chat in Anspruch nehmen können (Tel.: 147, www.rataufdraht.at). Erwachsene können sich an die Telefonseelsorge unter der Notrufnummer 142 wenden, sie ist rund um die Uhr gebührenfrei erreichbar. Unter www.telefonseelsorge.at gibt es zu bestimmten Zeiten auch einen Sofortchat. Auf Mailanfragen gibt es innerhalb von 48 Stunden Antwort.

Geschulte Berater

Als Erstanlaufstelle für Menschen in Notlagen und persönlichen Ausnahmesituationen versteht sich die Ö3-Kummernummer, wo vom Roten Kreuz geschulte ehrenamtliche Beraterinnen unter 116123 aus allen Netzten zum Nulltarif erreichbar sind, und zwar täglich von 16 bis 24 Uhr.

Kriseninterventionsteam

In absoluten Akutsituationen kann das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes alarmiert werden, etwa wenn es im Bekanntenkreis zu einem unerwarteten Todesfall gekommen ist. Die Alarmierung erfolgt auf Anforderung von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder Notarzt.