Wolfsberg
Urinlacken und Vandalismus beim Faschingsumzug
Großveranstaltungen wie der Wolfsberger Faschingsumzug mit mehreren Zehntausend Besuchern haben auch ihre unappetitlichen Seiten. Stadtpfarrer veröffentlichte Fotos der vollgepinkelten Markuskirche. In St. Margarethen kam es zu Vandalismusakten.
WOLFSBERG. Wellen schlagen einige von Stadtpfarrer Christoph Kranicki veröffentliche Fotos, die nach dem Faschingsumzug in Wolfsberg aufgenommen wurden. Sie zeigen die von offensichtlichen Urinflecken beschmutzte Fassade der Markuskirche. „Wie könnte man das verhindern?“, fragt der Pfarrer die Besucher seiner Facebookseite. Freilich sind Urinflecken nach Großveranstaltungen nichts Außergewöhnliches – und sie sind lange nicht auf die Markuskirche beschränkt. In der ganzen Stadt wissen Geschäftsleute und Privatpersonen von ähnlichen Beobachtungen zu berichten.
Zu wenige Toiletten?
Kranicki will den Bürgern mit den Fotos keinesfalls die Feierlaune verderben: „Dass man nach ein paar großen Bieren auf die Toilette muss, ist nur menschlich. Aber muss es denn unbedingt an der Kirchenmauer sein, noch dazu in einem abgesperrten Bereich?“ Ihm ginge es darum, die Situation zu verbessern: „Vielleicht gibt es ja zu wenige öffentliche Toiletten“, mutmaßt der Pfarrer. Zumindest unter den Kommentatoren geben ihm einige User recht, andere fordern Überwachungskameras und empfehlen entsprechende Warnschilder, um die Gäste davon abzuhalten, die Kirche anzupinkeln. Ein anderer User schlägt vor, doch das WC der Kirchenbeitragsstelle für die Umzugsbesucher zu öffnen.
"An Vernunft appellieren"
Auch Bürgermeister Hannes Primus ist das Problem nicht unbekannt: „Nachdem wir im Vorjahr Beschwerden erhalten haben, wurden diesmal drei WC-Container am Getreidemarkt, am Bleiweißparkplatz und am Weiherplatz aufgestellt“, so der Bürgermeister. „Außerdem gibt es öffentliche WCs beim Rathaus und am Bahnhof. Und auch in den Lokalen kann man die Toiletten benutzen." Dass noch mehr WC-Container das Problem lösen würden, glaubt Primus nicht: "Selbst wenn wir doppelt so viele Container aufstellen würden – es wird immer Leute geben, denen das egal ist und die sich an Ort und Stelle erleichtern. Ich kann nur an die Vernunft appellieren."
Der Bürgermeister betont allerdings auch, dass das Urin-Problem nur am Faschingssamstag auftritt: "Beim Schönsonntagmarkt sind mir diesbezüglich keine Beschwerden zu Ohren gekommen", so Primus.
Beschädigte Ortstafeln
Während von den Urinflecken in der Regel nach kurzer Zeit keine Spur mehr zu sehen ist, wurden aus dem Bereich St. Margarethen zwischen dem Gasthaus Stoff und dem Reiterhof Stückler eine Reihe von Vandalenakten gemeldet. „Es wurden unter anderem Straßenschilder und Schneestangen ausgerissen. Auch für diese Schäden muss die Stadt aufkommen“, so Primus. Insgesamt kostet der Faschingsumzug der Gemeinde rund 18.000 Euro inklusive Reinigung. Wie hoch die Schäden aufgrund von Vandalismusakten ausfallen werden, vermag Primus noch nicht zu sagen.
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