Angusrind aus St. Ulrich
Wo jedes Rind einen Namen trägt

Hermann Steinbauer vulgo Ellersdorfer sorgt in St. Ulrich für eine 60-köpfige Angusrinderherde. | Foto: Privat
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  • Hermann Steinbauer vulgo Ellersdorfer sorgt in St. Ulrich für eine 60-köpfige Angusrinderherde.
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Angusrind wird auch in heimischen Küchen immer beliebter. In St. Ulrich haben sich Margarethe und Hermann Steinbauer auf die Zucht und Vermarktung dieser Rinderrasse spezialisiert.

Daniel Polsinger

Wer den Hof der Familie Steinbauer vulgo Ellersdorfer in St. Ulrich besucht, wird schon in der Hofeinfahrt von einer Herde friedlich grasender Rinder begrüßt. Die imposanten Tiere leben in einem Laufstall mit 1,5 Hektar Auslauf, den sie beliebig nutzen können. „Am liebsten sind sie im Freien, wenn es schön kühl ist“, weiß Hermann Steinbauer, der 2009 mit der Anguszucht begann – erst als konventioneller Mastbetrieb, der an die großen Schlachthöfe verkaufte, seit mittlerweile zwei Jahren als Selbstvermarkter. „Das ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht besser, sondern ich kann die Kunden auch gut beraten. Als gelernter Fleischhauer mit zehn Jahren Berufserfahrung ist mir das wichtig, schließlich haben sich auch die Zubereitungsarten wesentlich geändert.“

Leitstier „Benz“

Mittlerweile lebt eine Herde von 60 Angusrindern am Hof der Familie Steinbauer, allen voran der Leitstier „Benz“, der mit seinen 1.300 Kilogramm Lebendgewicht für die Fortpflanzung zuständig ist. Obwohl die Tiere relativ pflegeleicht sind und es kaum zu Komplikationen kommt, ist es der Hausherrin ein Anliegen, von der Geburt bis zur Schlachtung dabei zu sein. Sie kennt jedes der Rinder beim Namen. „Vor allem die Zeit, wenn die neugeborenen Kälber das sogenannte Kolostrum oder Biestmilch, also die Erstmilch, zu sich nehmen, ist ganz wichtig, damit es den Kälbern gutgeht“, sagt Margarethe.

Foto: Privat

Verarbeitung am Hof

Einmal im Monat, meist gegen Monatsende, wird geschlachtet. Wer eines der begehrten Stücke haben möchte, sollte zwei bis drei Wochen vorher eine Bestellung aufgeben, denn es kann recht schnell gehen, bis alles vergriffen ist. Das Rind ist bei der Schlachtung zwischen 14 und 18 Monate alt und bringt rund 700 Kilogramm Lebendgewicht auf die Waage, das macht etwa 350 Kilogramm Frischfleisch. Der Transportweg beträgt nur wenige Kilometer bis nach Gemmersdorf. Zerlegt und in küchenfertige Portionen aufgeteilt wird das Fleisch dann wieder im eigenen Kühlhaus der Steinbauers, für Hermann und Margarethe bedeutet das zwei Tage intensive Arbeit.

Margarethe und Hermann Steinbauer mit einem prächtigen Beiriedstück im hauseigenen Kühl- und Verarbeitungsraum | Foto: MeinBezirk.at
  • Margarethe und Hermann Steinbauer mit einem prächtigen Beiriedstück im hauseigenen Kühl- und Verarbeitungsraum
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90 Prozent Privatkunden

Vom Schlachten bis zum Verkauf vergehen nur ein paar Tage. Die Kunden kommen aus ganz Kärnten, sogar aus Slowenien gibt es Abnehmer. „90 Prozent sind Privatkunden, ein Teil wird an die Gastronomie geliefert, beispielsweise Burgerpatties für Graf’s Gastronomy im Lavanttal“, berichtet Hermann Steinbauer. Verwertet wird das ganze Rind, wobei der Preis für Steakfleisch zwischen 30 und 70 Euro, für Rippe und Rindschnitzel zwischen 11 und 18 Euro pro Kilogramm liegt. „Preislich liegen wir im ganz normalen Mittelfeld“, erklärt Hermann Steinbauer.

Das Fleisch wird direkt am Hof verarbeitet und in küchenfertigen Portionen an die Endkunden weitergegeben.  | Foto: PRivat
  • Das Fleisch wird direkt am Hof verarbeitet und in küchenfertigen Portionen an die Endkunden weitergegeben.
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Popcorn und Kümmel

Doch auch neben der Rinderzucht betätigt sich die Familie Steinbauer als innovative Landwirte. Auf den Feldern wird unter anderem Zuckermais angebaut. Rund 150.000 Kolben Zuckermais zum Grillen werden jedes Jahr an Billa und Billa Plus geliefert, zudem gibt es Popcornmais und sogar Lavanttaler Kümmel, der bei im Lavanttal bei Adeg und bei Spar in ganz Kärnten erhältlich ist.

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