Manfred Führer/Reichenfels
Ein klares Nein zum LKW-Transitverkehr

Manfred Führer (48) amtiert seit zwölf Jahren als Bürgermeister. | Foto: Privat
  • Manfred Führer (48) amtiert seit zwölf Jahren als Bürgermeister.
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Transitverkehr, Hochwasserschutz und die Windräder sorgen im Norden für einiges an Gesprächsstoff.

REICHENFELS. Für Manfred Führer (ÖVP), der seit 1997 in der Kommunalpolitik aktiv ist, beginnt die dritte Amtsperiode als Bürgermeister von Reichenfels. Im Gespräch mit der Lavanttaler WOCHE verrät er, was in der nördlichsten Gemeinde des Tales künftig ansteht.

WOCHE: Was sind Ihre Ziele für diese Amtsperiode?
MANFRED FÜHRER: Mein Ziel ist es, begonnene Projekte weiterzuführen und fertigzustellen sowie neue Ideen aufzugreifen und umsetzbare Lösungen zu suchen. In den letzten Jahren haben wir im Bezirk viel über die Abwanderung in ländlichen Gemeinden diskutiert. In Reichenfels ist es wichtig, Wohnmöglichkeiten mit einer zukunftsorientierten Infrastruktur für junge Familien zu schaffen. Dazu gehören unter anderem Straßensanierungen, der Ausbau des Breitbandnetzes – vorerst einmal im Ortsbereich – und die Erweiterung der Kinderbetreuung. Auch dem Interkommunalen Technologiepark stehe ich positiv gegenüber, um als kleine Gemeinde von der Wirtschaftskraft des ganzen Tales profitieren zu können.

Welche Themen liegen den Reichenfelsern besonders am Herzen?
Neben Wohnraum und Bauland spielt der Hochwasserschutz eine wesentliche Rolle. Aber auch der Lärm auf der Obdacher Straße (B78) wird für viele eine Belastung.

Messungen für Transitverkehr laufen Ende Mai aus: Wie steht es um die B78 und die Unterschriftenaktion gegen den Transitverkehr?
Im Rahmen dieser Aktion wurden weit über 2.000 Unterschriften gesammelt. Vor zwei Wochen wurden sie von Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden an den Bezirkshauptmann übergeben. Die steirischen Kollegen haben unterdessen auch bei ihren Behörden um eine Beschränkung angesucht. Der Bad St. Leonharder Bürgermeister Dieter Dohr und ich haben ebenso jede Möglichkeit genutzt, um die Problematik auf Bezirksebene anzusprechen. Wir brauchen einen Verkehr für unsere Wirtschaft im Tal, aber nicht den Transitverkehr. Dafür sind Autobahnen gebaut worden, die genutzt werden sollten.

Was unternimmt die Gemeinde Reichenfels konkret?
Reichenfels gilt als Hauptinitiator für die Wiedereinführung des Ziel- und Quellverkehrs. Gemeinsam mit privaten Personen wurden betroffene Gemeinden zur Unterschriften-Aktion aufgerufen. Gemeinsam werden wir auch die Landespolitik auffordern, uns in dieser Sache zu unterstützen. Gleichzeitig soll ein Gutachten über die Wichtigkeit der Verordnung angestrebt werden. Sollte es uns nicht gelingen, sind Blockaden auf der Steirischen und Kärntnerischen Seite angedacht.

Wie weit sind die Gespräche zum Thema Windpark im Gemeinderat und mit der Betreiberfirma "ImWind" fortgeschritten?
Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen. Es sind Messungen auf der Peterer Alpe im Laufen. Die Betreiberfirma "ImWind" und die Kelag führen mit allen Fraktionen Gespräche für einen Partnerschaftsvertrag. Wenn die Anlage gebaut werden sollte, besagt dieser, dass öffentliches Gut für den Bau und den Betrieb genutzt werden kann und die Gemeinde dafür einen Straßenausbau und eine jährliche Abgeltung von über 100.000 Euro bekommt. Auch ein Info-Tag in Reichenfels ist in einigen Wochen geplant, sofern es Corona zulässt. Dort können sich Bürger ein genaues Bild vom Projekt machen.

Wie steht es um den Windpark auf der Pressner Alpe, wo die Zufahrt über das Reichenfelser Gemeindegebiet (Feldalm) erfolgen würde?
Dieser Standort war ganz am Beginn der Projektierung auf der Liste der Betreiberfirma, wurde aber nicht weiterverfolgt und ist somit für uns kein Thema mehr.

Welche Straßensanierungen sind im gesamten Gemeindegebiet geplant?
Neben der Sommerauer Straße, die derzeit saniert wird, ist im Sommer die Weiterführung der Baustelle Sommerauberg gemeinsam mit der Agrartechnik des Landes Kärnten und der Agrargemeinschaft geplant. Weitere Straßenprojekte wie Abschnitte in St. Peter müssen so rasch wie möglich umgesetzt werden. Wir versuchen, so viel wie möglich von den vorhandenen Mitteln zu investieren.

Für die nächsten Jahre ist ein Hochwasserschutz geplant: Was steht konkret bevor?
Der Hochwasserschutz befindet sich aktuell in Planung. Der Baustart könnte in den nächsten zwei bis fünf Jahren erfolgen, es hat bereits eine erste Präsentation für den Gemeinderat gegeben. Eine lineare Verbauung entlang der Lavant wird angestrebt – beginnend beim Sportplatz-Areal bis hin zur Südeinfahrt. Es werden nur wenige Abschnitte mit Beton und Steinverbauungen ausgebaut, vieles wird mit Erddämmen und Verbreiterungen erzielt. Die Kosteneinschätzungen betragen derzeit über drei Millionen Euro. Auch hier sind Gespräche mit Anrainern geplant, sobald es einen neuen Projektstand gibt.

Wie steht es um den dritten Tennisplatz, der schon seit längerer Zeit im Gespräch ist?
Wie wichtig der dritte Platz für den Tennisverein ist, hat man vor der Pandemie gesehen. Seitens der Gemeinde gibt es eigentlich grünes Licht. Leider hängen wir mit dem Hochwasserschutz noch in der Luft, da dieser Bereich zum Teil im Gefahrenbereich liegt.

Wie stehen Sie zur Errichtung eines Altenheims, das die SPÖ in ihrem Wahlprogramm oftmals erwähnt hat?
Ich finde, dass es generell wichtig ist, für unsere ältere Generation eine Möglichkeit zu schaffen. Es laufen seit einem Jahr Gespräche, um betreubares oder betreutes Wohnen in der Gemeinde zu realisieren. Es sind aber nicht nur ältere Menschen, die im Alltag oft Hilfe benötigen. Für mich scheint es sinnvoller, derartige Einrichtungen in kleinen Einheiten auch in Gemeinden mit niedrigen Einwohnerzahlen zu errichten. Ich wünsche, dass es bis zum Herbst einen Fortschritt geben wird.

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