St. Andrä
FP-Gemeinderat Ozwirk vertrat das Lavanttal in Brüssel
Die Initiative "Europa fängt in der Gemeinde an" lud zur Netzwerkreise nach Brüssel.
ST. ANDRÄ, BRÜSSEL. In Österreich gibt es mittlerweile über 1.500 sogenannter Europa-Gemeinderäte. Sie sind ein Bindeglied zwischen den Menschen auf lokaler und regionaler sowie den Institutionen auf österreichischer und europäischer Ebene. Ihre Aufgabe ist es, EU-Inhalte zu vermitteln und Ansprechpartner für Bürger vor Ort über aktuelle Entwicklungen in der EU zu sein. Auch in der Stadtgemeinde St. Andrä gibt es drei solcher Europa-Gemeinderäte, die vom regulären Gemeinderat in ihre Funktionen gewählt wurden. Neben Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) sind dies Vizebürgermeister Maximilian Peter (ÖVP) und Gemeinderat Jürgen Ozwirk (FPÖ). Letzterer war einer von nur 18 Europa-Gemeinderäten – davon drei aus Kärnten –, die im Rahmen der Studienreise „EUropa erfahren“ fünf Tage in Brüssel verbrachten.
Gespräche mit EU-Vertretern
Organisiert wurde die (Bahn-)reise von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt. Als bewusstes Zeichen im „Europäischen Jahr der Jugend“ 2022 setzte sich der Kreis der Teilnehmenden aus jungen Europa-Gemeinderäten zusammen. Sie hatten Gelegenheit, sich in Brüssel mit hochrangigen politischen Vertretern auszutauschen. So nahm sich beispielsweise Kommissar Johannes Hahn, zuständig für Haushalt und Verwaltung – ausführlich Zeit für ein Gespräch über die Herausforderungen, welche die EU gegenwärtig zu bewältigen hat. Hintergründe zu den dem von der EU verhängten Sanktionspaket gegen Russland erläuterte Botschafter Nikolaus Marschik, Ständiger Vertreter Österreichs bei der EU.
"Ohne EU geht nichts"
Ein weiteres Ziel der Studienreise: Einblicke bekommen, Ideen austauschen und Kontakte pflegen. "Ich bin schon das fünfte oder sechste Jahr Europa-Gemeinderat. Ohne die EU geht nichts“, meint Ozwirk als Fazit der Reise. „Der größte Mehrwert, vor allem für junge Menschen, ist die Reisefreiheit innerhalb der EU und auch die zahlreichen Möglichkeiten durch Programme wie Erasmus+. Es war toll, so viele interessierte Leute kennenzulernen, die alle ein gleiches Thema haben, nämlich Europa – aber mit anderen Sichtweisen. Wir wollen weiterhin in Kontakt bleiben."
Mehr Geld für die Region
In Zukunft gelte es, so viel EU-Gelder wie möglich für regionale Projekte nach St. Andrä zu holen. In der Vergangenheit seit dies beim Panormaweg (250.000 Euro EU-Förderung) und beim Kulturstadl Maria Rojach (110.000 Euro EU-Förderung) bereits gut gelungen. „Wir wollen aber auch mehr Kleinprojektförderungen abgreifen“, so Ozwirk. „Zum Beispiel schweben mir Radservicepunkte am St. Andräer See und auf Höhe des Sportplatzes vor.“
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Zur Sache
Die parteiübergreifende Initiative "Europa fängt in der Gemeinde an" existiert in Österreich seit 2010 und wird von fünf Partner-Institutionen getragen: federführend vom Bundeskanzleramt, des Weiteren vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, von der Europäischen Kommission – Vertretung in Österreich, vom Europäischen Parlament – Verbindungsbüro in Österreich sowie vom Österreichischen Gemeindebund. Das Netzwerk soll nun – auf Initiative der Europäischen Kommission und nach österreichischem Vorbild – in allen EU-Staaten implementiert werden.
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