Lavamünd: Heißes Match der Rivalen im Süden

Abwanderung, Transitverkehr oder Straßensanierungen: Der Wahlkampf ums Bürgermeisteramt in Lavamünd ist unter den drei Kandidaten bereits voll entbrannt. Die WOCHE präsentiert Ziele und Pläne der Anwärter.

Nirgendwo im Bezirk dürfte der Kampf um den Bürgermeistersessel am 1. März spannender ausfallen als in Lavamünd. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der in der 3.281 Einwohner zählenden Marktgemeinde amtierende ÖVP-Bürgermeister Herbert Hantinger (47) mit einer roten Mehrheit im Gemeinderat regiert.
Tatsache ist auch, dass sich Hantinger bei den Bürgermeisterwahlen 2003 erst in der Stichwahl gegen den damaligen und jetzigen SPÖ-Herausforderer, Josef Ruthardt (52), durchsetzen konnte. Für das BZÖ geht der Direktor der Lavamünder Hauptschule, Alexander Slamanig (60), ins Rennen.

Belastung durch Transitverkehr
Der Landwirt Hantinger ist Vater zweier Kinder und bereits seit 1997 in der Kommunalpolitik tätig. Seine Wiederkandidatur hat er sich reiflich überlegt. „Ich bin mit Leib und Seele Politiker und deshalb möchte ich entschlossen für die Chance, laufende und angedachte Projekte zu finalisieren, kämpfen.“ Dringenden Handlungsbedarf gebe es etwa für die Volksschule. Die Topthemen im Wahlkampf sieht Hantinger zugleich in den Kernproblemen: Die Abwanderung der Jugend und die zunehmende Belastung durch den Schwerverkehr im Ort. „Wir müssen einfach mittelfristige Lösungen dafür finden, eventuell verkehrslenkende Maßnahmen wie Tonnage-Beschränkungen.“

Zusammenarbeit im Süden
In die selbe Kerbe schlägt der BZÖ-Kandidat Alexander Slamanig. Nachdem der Bau einer Ortsumfahrung in weite Ferne gerückt ist, sieht auch er die Chancen in verkehrsbeschränkenden Maßnahmen. Der Lavanttaler kann auf rund 30 Jahre politische Erfahrung zurückblicken. Heuer will er es „noch einmal wissen“.
Eines seiner großen Ziele ist die verstärkte Zusammenarbeit der Gemeinden im südlichen Lavanttal, besonders im Hinblick auf den künftigen Großbahnhof. „Wir könnten mehr erreichen, wenn wir, auch gegenüber dem Land, gemeinsam mit St. Georgen und St. Paul auftreten“, ist Slamanig überzeugt. So würde er als Bürgermeister für einen „interkommunalen Gewerbepark“ kämpfen, der Arbeitsplätze schaffen und somit der Abwanderung entgegenwirken würde.

Weniger „solo“, mehr im Team
Die Wahl des SPÖ-Kandidaten und jetzigen Vizebürgermeisters Josef Ruthardt zum Ortschef hätte Auswirkungen auf den politischen Stil und das Klima im Lavamünder Gemeindeamt. „Ich trete vor allem für eine transparentere und offenere Politik in der Gemeinde ein. Das haben sich die Bürger einfach verdient.“ Außerdem glaubt der Leiter der Straßenmeisterei, dass sich viele administrative Angelegenheiten zeiteffizienter erledigen ließen. Gut könne er sich eine günstigere Verkehrsanbindung an die Gewerbeparks in St. Andrä und Bleiburg vorstellen. Mehr Aufmerksamkeit möchte er dem Ortsteil Ettendorf schenken.
Das wie auch andere Projekte werden aber nur dann realisiert: „Wenn alle politischen Kräfte zusammenarbeiten.“

Petra Mörth