Neue Sperren schützen Schönweger vor Hochwasser

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petra.moerth@woche.at

SCHÖNWEG. Die Stadt St. Andrä setzte im Zeitraum 2012 bis 2014 mit einzelnen Nacharbeiten im laufenden Jahr 2015 im Ortsteil Schönweg ein Schutzprojekt am Lammerbach um. Die Kosten des 1,98 Millionen Euro teuren Hochwasser-Schutzprojektes mit einem Einzugsgebiet von 9,8 Quadratkilometern teilten sich die Republik Österreich (60 Prozent), das Land Kärnten (18 Prozent) und die Stadtgemeinde St. Andrä (22 Prozent) auf.
Am vergangenen Samstag ging die offizielle Übergabe der Schutzbauten in Anwesenheit des Bundesministers Andrä Rupprechter (ÖVP), der Landesräte Christian Benger (ÖVP) und Rolf Holub (Grüne) sowie der Stadträte Heinz Schlatte (ÖVP) sowie Maria Knauder (SPÖ) über die Bühne.

Schweres Hochwasser im Jahr 2003

"Der Anlass für das in einer Funktionskette aufgebaute Schutzprojekt waren mehrere Hochwasser. Zuletzt zogen 2003 Überschwemmungen schwere Schäden für die Bewohner in der Ortschaft nach sich. Außerdem floß ein Wildbach mitten durch den Gewerbebetrieb des Ziegelwerkes Brenner durch", skizzierte Josef Brunner, der Sektionsleiter der im Lebensministerium angesiedelten Wildbach- und Lawinenverbauung in Kärnten, die Vorgeschichte. Mithilfe der gesetzten baulichen Maßnahmen, zu deren Kernstück eine Hochwasserretentionssperre mit einem Rückhaltevolumen von 67.000 Kubikmeter zählt, könne das Hochwasser von 33 Kubikmeter pro Sekunde auf 16 Kubikmeter pro Sekunde verringert werden.

Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen

Eine weitere Geschieberetentionssperre rund 400 Meter oberhalb des Ortes Schönweg, deren Rückhaltevolumen zirka 5.000 Kubikmeter beträgt, hätte bereits im September 2012 kurz nach ihrer Errichtung eine Hochwasserkatastrophe in Schönweg verhindert.
"Die Realisierung dieses Hochwasser-Schutzprojektes in Schönweg ist Teil der Klimawandelanpassungsstrategie. Der Klimawandel findet statt und er ist eine ernste Sache", betonte Andrä Rupprechter, Minister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, in seiner Ansprache. Auf Wunsch des Bundespolitikers, der so wie die Lavanttaler Stadt St. Andrä am 30. November den Heiligen Andreas als Namenspatron feiert, segnete Pfarrer Johann Nepomuk Wornik die neuen Schutzbauten.

ZUR SACHE:
Folgende Maßnahmen waren Teil des Schutzprojektes Lammerbach in Schönweg bei St. Andrä (die Gestaltung der ersten drei genannten Abschnitte erfolgte in enger Zusammenarbeit mit einer ökologischen Begleitplanung und Aufsicht):

134 laufende Meter (lfm) Bachumlegung mit Herstellung einer Aufweitungsstrecke mit Furkationsbereich im Mündungsbereich in den Frauentumpfbach sowie Ufersicherungen in Grobsteinschlichtung.

Vergrößerung der Durchflussprofile der beiden Gemeindestraßenbrücken durch einen Neubau.

Ufersicherungen in Grobsteinschlichtung in möglichst naturnaher Gestaltung in der Ortschaft Schönweg.

Die Hochwasserretentionssperre in Stahlbeton mit Böschungsschüttungen am oberen Ende der Ortschaft Schönweg soll die Hochwasserwelle durch Dosierung des Abflusses von 33 Kubikmeter pro Sekunde auf 16 Kubikmeter pro Sekunde verringern. Bei einem Vollstau befinden sich zirka 67.000 Kubikmeter Wasser im Becken.

Die Geschieberetentionssperre in Stahlbeton mit Stahlrechen in der Grabenstrecke, zirka 400 Meter oberhalb des Ortes, wurde im ersten Drittel dieses Baustellenjahres errichtet. Das Geschieberückhaltevolumen beträgt zirka 5.000 Kubikmeter.

Retention - vom lateinischen Wort retinere ist gleich zurückhalten - ist unter anderem ein Begriff aus der Wasserwirtschaft. Sie bewirkt eine Dämpfung von Hochwasserwellen. Sie kommt in natürlichen Seen und Talsperren vor, im kleineren Maßstab auch bei längeren Flüssen.

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