Meilenstein bei Koralmbahn-Projekt: Durchschlag mit "Mauli 1"
Es arbeiten rund 800 Personen am sechslängsten Eisenbahntunnel der Welt. Heute gelang ein historischer Durchschlag.
KORALM. Heute fand der erste Tunneldurchschlag im 33 Kilometer langen Koralmtunnel statt - ein Weltrekord für die längsten durchgehenden Vortriebsleistungen unter diesen Bedingungen. Tunnelbohrer "Mauli 1" (Südröhre) legte 17.127 Meter zurück - seit dem Jahr 2013 vom steirischen Leibenfeld aus. In Kärnten wurde er nun in einer eigens errichteten Kaverne (unterirdischer Hohlraum) empfangen, tief im Berg und rund 1.200 Meter unter der Erdoberfläche. "Mauli 2", der zweite Tunnelbohrer in der Nordröhre, beendete seine Reise schon im Februar 2018. Mehr als 17 Kilometer Vortrieb beider Maschinen ist also Weltrekord.
"Kora" frisst sich durch
Damit sind zwei von drei Tunnelbohrern am Ziel - unter schwierigsten Bedingungen. Weniger als sechs Kilometer fehlen von Kärntner Seite aus noch bis zum zweiten Durchschlag in der Nordröhre. Diese übernimmt Bohrer "Kora".
Gigantische Zahlen
Der Hauptantrieb der Tunnelbohrer ist 200 Tonnen schwer, eine Maschine wiegt insgesamt ca. 2.500 Tonnen und hat 10.000 PS. Sie brechen Gestein aus dem Berg und kleiden den Tunnel gleichzeitig mit Stahlbeton-Fertigteilen (Tübbinge) aus. Pro Stück wiegen die Tübbinge über sieben Tonnen, man benötigt sechs Elemente für einen Ring mit etwa zwei Metern Länge. Die Tübbinge werden zum Großteil aus Tunnel-Ausbruchsmaterial in eigenen Betonwerken vor Ort gefertigt. Das vermeidet lange Transportwege.
Koralmbahn-TV
Die ÖBB feiern die neue Verbindung der Steiermark mit Kärnten am 14. September mittels "Koralmbahn-TV-Tag". Unter www.oebb.at/koralmbahn werden Hintergrund-Einblicke in das Projekt geliefert, auch in den Hauptbahnhöfen Wien, Graz und Klagenfurt wird das Programm gezeigt. Für Fahrgäste gibt es lustiges Geschenk.
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