Wolfsberg
Modeboutique Lolo schließt – zu wenig Frequenz
Spätestens Ende Oktober schließt die Modeboutique Lolo in der Johann-Offner-Straße. Der Grund ist fehlende Frequenz.
WOLFSBERG. Im November 2020 eröffnete Veronika Barna ihre Modeboutique Lolo in der Johann-Offner-Straße 3. Als Gewinnerin der Pop-Up-Aktion wurde ihre Miete für ein halbes Jahr von der Stadtgemeinde Wolfsberg übernommen. „Es war mein großer Traum, einmal ein eigenes Modegeschäft zu führen“, sagt die heute 31-Jährige, die sich in der Folgezeit auf italienische Mode spezialisiert hat. Das Konzept schien auch aufzugehen: „Die ersten zwei Jahre lief es super, dann wurde es immer schwerer“, resümiert Barna.
Baustelle vor der Türe
Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde das Geschäft durch die Renovierung des benachbarten Altbauhauses. „Ich hatte über ein Jahr lang die Baustelle direkt vor der Auslage. Dadurch fielen die Kundenparkplätze vor dem Geschäft weg. Die Baustellenfahrzeuge parkten oft so nahe an der Auslage, dass nicht einmal Fußgänger daran vorbeigehen konnten. Die Boutique war quasi unsichtbar. Für ein Modegeschäft ist das natürlich sehr schlecht“, sagt Barna. Beschwerden bei der Stadtgemeinde hätten außer Beschwichtigungen nichts gebracht, immer wieder gab es Diskussionen mit den Bauarbeitern. Zwar hielten ihr viele Stammkundinnen die Treue, doch „alleine von Stammkunden kann man nicht leben“, sagt die Unternehmerin.
Abverkauf
Aktuell läuft ein Totalabverkauf mit minus 50 Prozent auf das gesamte Sortiment. Sobald die gesamte Ware verkauft ist, soll das Geschäfts geschlossen werden, spätestens jedoch Ende Oktober. Der Schließung blickt Barna mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen: „Die Entscheidung fiel mir wirklich schwer, aber es funktioniert wirtschaftlich einfach nicht mehr. Künftig will ich mich wieder anderen Herausforderungen stellen.“ Auch eine weitere Geschäftseröffnung schließt die aus Ungarn stammende 31-jährige nicht aus. „Aber dann sicher nicht in Wolfsberg.“
Bereits fünfte Schließung
Es ist schon die fünfte Schließung in diesem Jahr im selben Straßenzug. Das Delikatessengeschäft Chilifraunz, das Elektrogeschäft Krassnig, das Brillenfachgeschäft von Konstanze Sedlak und der Glaserbetrieb Schreiner haben den Hohen Platz allein in diesem Jahr bereits verlassen.
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