Stadtplanung wie früher ...
Tatort Austria Campus

Durch Schluchten schieben sich Menschen am Rand entlang auf hartem, glattem Stein. Die künstlich anmutenden Bauminseln, noch dürre Gestrüppe, die ihrer hoffentlich prachtvollen und schattenspendend auszubildenden Größe noch harren, laden zu keinem Verweilen ein, vielmehr werden sie ignoriert und an ihnen wird vorbeigeeilt. Die Steinwüsten zwischen den Schluchten stehen im gleißendem, hellen Licht der Sonne, die unbarmherzig herniederbrennt und sich an den glatten Flächen reflektiert und bricht. Eine unerträgliche Helligkeit vertreibt das Leben vom Platz. Der leichte Wind treibt weggeworfene Blätter von Zeitungspapier vor sich her und lässt sie etwas tanzen, wenngleich die Tempi eher einer irrationalen Bewegung gleichen als einer ästhetischen Idee folgen. Geduckt huschen Menschen die Wände entlang oder queren schnellen Schrittes, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Im Schatten schöpfen sie etwas Vertrauen und verringern ihre Gehgeschwindigkeit. Es ist kein Platz zum Verweilen.

Ein neuer Stadtteil entsteht. Gleich hinterm Praterstern am ehemaligen Nordbahnhofgelände wurde in den letzten Jahren begonnen, einen Block nach dem anderen hochzuziehen und schrittweise zu besiedeln. Die Gebäude in unmittelbarerer Nachbarschaft zum Bahnhof wurden Firmen vorbehalten, dahinter schließen Wohnbauten an.

Eindrucksvoll, sauber, geordnet, hell und modern schienen die Vokabeln gewesen sein, die die Gestalter leiteten. Gedanken, denen man durchaus folgen mag. Eine schicke, neue Arbeitsumgebung zieht Unternehmen an, die sich abgrenzen und positionieren wollen, ihr Wachstum, ihre Wandlungsfähigkeit – oder besser, um einen aktuellen Terminus zu bedienen – ihre Zukunftsfähigkeit unterstreichen.
Das Neue, verbunden mit einer modernen Infrastruktur, lässt das bisherige Büro tatsächlich alt aussehen. Eine Rückkehr wird alsbald als unmöglich vorstellbar, schnell gewöhnt man sich an die schöne, neue Welt. Wobei die Corona-Krise manche Bürolandschaft in plötzlich ganz anderem Licht erscheinen lässt. Vermehrt werden Stimmen in Chefetagen laut, die neu gewonnenen, positiven Erkenntnisse in Sachen Homeoffice in bare Münze schlagen zu lassen, sprich – Möglichkeiten zu schaffen, auch im Regelbetrieb vermehrt von zuhause aus zu arbeiten und im Gegenzug die dann durchgerechnet zu großen Büroflächen zu reduzieren. Das hilft auch, das Dilemma der Großraumbüros etwas zu entschärfen. Die vieldiskutierte Frage, ob sie noch zeitgemäß sind, ist ja in Wien noch immer nicht wirklich angekommen, hier glaubt man noch an die Großflächeneffizienz. Allerdings bläst mit der neuen Tugend zum Abstandhalten ein kräftiger Gegenwind.

Das Arbeiten (und Leben, schließlich verbringt der arbeitende Mensch einen beträchtlichen Anteil seiner Lebenszeit in der Arbeit) drinnen ist das eine, die Umgebung, also der Außenbereich, das andere. Der Weg zum Büro gleicht einer Zeitreise, so als ob die städtebaulichen Diskussionen der letzten Jahre nie stattgefunden haben. Nahtlose Bodenversiegelung, große Flächen aus Stein und Beton, kaum Schattenspender, fehlende Grünflächen, windkanalartige Schluchten – all das wurde hier mit voller Kraft geschaffen. Ja, es gibt ein paar Bäume, die aber noch Jahre benötigen, um auch Schatten spenden zu können, wenn sie bis dahin überleben. Die gründliche, homogene Pflasterung wird zum Hitzeschild im Sommer und zur unwirtlichen, kalten Gegend im Winter. Ecken, die zum Verweilen einladen, finden sich keine.
Lediglich an manchen Orten in der Nähe der Eingänge zu den Büros sieht man Menschen, die zum Rauchen nach draußen gehen müssen, das sind aber zufällige Orte, die nach Zweck und nicht nach Atmosphäre gewählt wurden. Ein kurzer Besuch auf der sogenannten „Platte“ (Donau City) zwei U-Bahnstationen weiter lässt erkennen, dass seit deren Errichtungsbeginn Mitte der 90iger Jahre praktisch nichts dazu gelernt wurde.

Unter Tags passiert rund um die Mittagszeit mehr Bewegung auf den sonst einsamen Plätzen, wenn der Weg zum Essen gesucht wird. Die Angebote werden von der Systemgastronomie beherrscht, hier in der höherpreisigen Kategorie. Wer in teuren Büros arbeitet, soll auch für das Essen mehr bezahlen.
Die Erinnerung an die angestaubten, aber sympathischen Beisln von früher, die man beim vorherigen Büro vor der Tür hatte, verblasst zunehmend. Hält sich allerdings das Verlangen nach authentischer Wiener Küche, sind ein paar Meter in die angrenzenden, alten Viertel des zweiten Bezirks zu nehmen. Irgendwann soll die Stadt das neue Viertel in sich aufnehmen und die unsichtbaren Barrieren zwischen alt und neu auflösen und beleben, um ein weiteres Büro-Ghetto zu vermeiden.

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