Sigmund Freud bis Johann Strauß
Berühmte Persönlichkeiten aus dem 2. Bezirk
MeinBezirk.at hat in den Geschichtsbüchern nachgeforscht: In der Leopoldstadt waren bzw. sind viele namhafte Menschen zu Hause. Dazu zählen etwa Johann Strauß, Theodor Herzl oder Sigmund Freud.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Wusstest du, dass gleich mehrere erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler in der Leopoldstadt zu Hause waren? Etwa lebte der Schauspieler und Dramatiker Johann Nestroy (1801–1862) im 2. Bezirk. Aber auch Johann Strauß Junior und Senior lebten im Zweiten.
Eine weniger bekannte Musikerin war Emilie Turecek (1846–1889). Unter dem Künstlernamen "Fiaker-Milli" erregte sich im 19. Jahrhundert Aufmerksamkeit. Wie etliche junge Frauen aus ärmeren Verhältnissen versuchte sie ihren Lebensunterhalt in der Vergnügungsbranche zu verdienen. Zu dieser Zeit war es Frauen offiziell noch nicht erlaubt als Volkssängerin aufzutreten.
Aber Turecek fand einen Weg das Verbot zu umgehen und trat gemeinsam mit den damals populären Fiakersängern auf. Diese zogen von Lokal zu Lokal, um die Menschen mit Musik zu unterhalten. Für Aufregung sorgte "Fiaker-Milli" mit ihrem Aussehen: Sie trug Reiterkleidung von Männern, und zwar eine enge Hose, eine Weste, und hatte eine Reitgerte dabei. Damit sie das tun konnte, brauchte sie sogar eine Erlaubnis der Polizei.
Sigmund Freud und Theodor Herzl
Nicht nur in Wien, sondern über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt ist Sigmund Freud (1856-1939), gilt er doch als wichtigsten Denker seiner Zeit und Begründer der Psychoanalyse. In Freiberg, Mähren, geboren, wuchs er als Sohn eines jüdischen Kaufmanns mit sechs Geschwistern in Wien auf.
Als Jugendlicher besuchte Freud das Gymnasium in der Wohlmutstraße 3. Dieses ist heute nach ihm benannt: Sigmund-Freud-Gymnasium. Aber nicht nur die Schule, auch die Sigmund Freud Privatuniversität befindet sich in der Leopoldstadt – und zwar am Freudplatz beim Prater.
Nicht nur der Begründer der Psychoanalyse, sondern auch ein namhafter Schriftsteller, Publizist und Journalist lebte einst in der Leopoldstadt: Theodor Herzl (1860-1904) kam in Budapest, Ungarn, zur Welt. Zeit seines Lebens verbrachte der in einer Wohnung in der Praterstraße 25. Herzl studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und war in der Folge als Schriftsteller und Journalist tätig.
1896 veröffentlichte Herzl sein berühmtestes Werk „Der Judenstaat“. Dieses gilt als Manifest für die jüdische Selbstbestimmung und das in einer eigenen Nation. Nicht zuletzt deshalb gilt er als Begründer des politischen Zionismus. In der Leopoldstadt wurde ihm mit dem Theodor-Herzl-Hof – einem Gemeindebau in der Leopoldsgasse 13-15 – ein Denkmal gesetzt.
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