Augarten
300-jährige Tradition in der Porzellanmanufaktur Augarten
In der Porzellanmanufaktur Augarten wird nach einem Geheimrezept feinste Ware in Handarbeit hergestellt.
LEOPOLDSTADT. Im Jahr 1717 gelang es einem Kriegsagenten von Kaiser Karl IV, das streng geheime Rezept von Meißen, Deutschland, nach Wien zu bringen. Seither werden in der zweitältesten Porzellanmanufaktur Europas feinste Waren in einer eigenen Werkstatt hergestellt.
In der Porzellangasse im 9. Bezirk gegründet, übersiedelte die Manufaktur im Jahr 1923 ins Schloss Augarten. Dort befinden sich mittlerweile auch ein Ausstellungsraum und ein Museum. Aktuell läuft in letzterem die Sonderausstellung "Faces", etwa mit Schachfiguren von Arik Brauer. Auch gibt es dort die wuchtigen Brennöfen der alten Manufaktur zu bestaunen.
Aufwendige Herstellung
Ob Vase, Teeservice, Chinoiserie, Blumen-Bukett oder Tierfiguren: Die Produktion der feinen Waren ist aufwendig. Von der Herstellung der Form bis zur Glasur – abhängig von Komplexität und Vielfarbigkeit des Stückes – vergehen oft mehrere Wochen mit bis zu sechs Glasurbränden. "Nur jene Stücke, die wirklich alle Prozesse fehlerfrei durchlaufen haben, kommen in den Verkauf", erzählt Gabriele Pirkfellner aus der Glasurabteilung. Sie und zwei Kollegen arbeiten schon seit 30 Jahren in der Manufaktur. "Ich liebe diesen Beruf und habe schon an jeder Station gearbeitet", so Pirkfellner.
Drei Jahre dauert die Ausbildung, in der alles über Porzellan und seine Herstellung sowie Design, Guss, Brand, Malerei und Glasur gelernt wird. Derzeit sind 30 Mitarbeiter in der Produktion tätig.
Individuelle Kreationen
Im Augarten werden sowohl die Tradition der Wiener Porzellanmanufaktur gepflegt und alte Dekore verwendet als auch die Handwerkskunst neu belebt. Dabei ist es Geschäftsführerin Antonia Stubenberg wichtig, die Menschen zu inspirieren: „Etwa laden wir junge Künstler, wie das Designer-Duo ,Wendy und Jim‘ ein. Sie haben für uns einen Parfumflakon in der Form eines Fuchsschädels entworfen." Kaufen kann man nicht nur ausgestellte Stücke, sondern auch personalisiertes Porzellan sowie individuelle Kreationen.
Vor Weihnachten besonders beliebt ist Christbaumschmuck. Aber auch Nussschalen, Sterne, Engel, Tannenzapfen, Teelichthalter oder Punschbecher aus Porzellan kann man kaufen. Ein echter Hingucker sind Champagnerschalen mit Gold. Für den kleinen Geldbeutel gibt es diverse Geschenkesets.
Einen Blick hinter die Kulissen der Manufaktur bieten regelmäßige Führungen sowie Workshops. Infos: 01/211 24 200 oder www.augarten.com
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