Antisemitismus
Alkoholisierter Mann brach in Wiener Synagoge ein
In der Nacht auf Dienstag versuchte ein Mann in eine Synagoge im 2. Bezirk einzubrechen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Gegen 01:10 wurde die Polizei wegen eines mutmaßlichen Einbruchs alarmiert. Ein Zeuge gab an, gesehen zu haben, wie ein Mann zunächst an einem straßenseitigen Fenster hantierte und anschließend eingestiegen war.
Beamte des Stadtpolizeikommandos Brigittenau begaben sich daraufhin zu der genannten Adresse im 2. Bezirk - einer Synagoge. Noch im Stiegenhaus konnten die Polizeibeamten den Tatverdächtigen stellen. Bei dem 38-Jährigen wurden Handschuhe sowie Einbruchswerkzeug sichergestellt. Gestohlen wurde nichts.
Tatmotiv unklar
Der Mann wurde vorläufig festgenommen und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam. Bei der Festnahme zeigte sich der augenscheinlich stark alkoholisierte Mann ruhig. Laut einem Polizeisprecher ergab ein Alkovortest mehr als zwei Promille. Auf Anfrage der BezirksZeitung heißt es, dass die Hintergründe der Tat unklar sind. Ob Diebstahl oder Vandalismus hinter dem Einbruch stehen, ist offen. Zum Motiv äußerte sich der Tatverdächtige bislang nicht.
IKG: Sicherheit größter Budgetposten
Vonseiten der IKG Wien dankt man "den Exekutivbehörden für das schnelle Eingreifen und die hervorragende Zusammenarbeit mit der Sicherheit der IKG Wien". Der Vorfall zeige, "dass die strengen Sicherheitsvorkehrungen rund um unsere Einrichtungen notwendig sind und wir wachsam sein müssen. Die Sicherheit stellt auch, mit über 20 Prozent, den größten Budgetposten unserer Gemeinde dar und ist Grundlage dafür, dass wir unserem Alltag weiterhin uneingeschränkt nachgehen werden", heißt es aus der IKG auf Nachfrage der BezirksZeitung. Ferner bittet die Israelitische Kultusgemeinde um Verständnis, dass man sich zu keinen weiteren Details, "wie bei Sicherheitsthemen üblich", äußern werde.
Erst vor einer Woche kam es zu einem antisemitischen Vorfall am Campus der Religionen in der Seestadt. Dort wurde zum wiederholten Mal die jüdische Fahne samt Mast von Unbekannten entfernt. Die IKG zeigte sich bestürzt und kündigte an, ihr Engagement am künftigen Campus der Religionen nochmals zu überdenken.
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