Das Dampfschiff „Wien“ und sein Untergang!
Das Fahrgastschiff DS „Wien“ wurde im Jahre 1912 in der Werft Obuda in Budapest für die DDSG (Flottenliste Nr. 303) gebaut. Sie war, wie die Schwesternschiffe „Budapest“ und „Schönbrunn“, 70 Meter lang und 8 Meter über Rumpf bzw. 15,80 Meter über Radkästen breit und die Compound-Maschine leistete 710 PS.
Infolge ihres Aussehens, der Ausstattung und der hohen Geschwindigkeit, ein Grund dafür war der geringe Tiefgang, erregte das Schiff beträchtliches Aufsehen. An Bord fanden 1400 Passagiere Platz, und das Schiff verfügte über insgesamt 19 Kabinen.
Schicksalstag 11. Juni 1936
Der 11. Juni 1936 war der Schicksalstag der „Wien“. Um 15 Uhr war der Dampfer noch beim Kohlenfassen in Zwischenbrücken. Das Schiff setzte sich um 15.15 Uhr stromabwärts in Bewegung. An Bord befanden sich außer dem Kapitän Karl Ziegler noch weitere 29 Personen der Besatzung.
Der Dampfer wollte die Fahrrinne zwischen dem ersten und zweiten Brückenpfeiler der Reichsbrücke benützen. Durch Hochwasser und starken Wind geriet das Schiff zu nahe an den rechten Brückenpfeiler, schlug an, stellte sich quer zur Strömung und wurde gegen den Brückenpfeiler gepresst.
Sechs Tote
Dabei wurde das Schiff buchstäblich in zwei Teile auseinander gerissen und sank innerhalb von drei Minuten. Dabei kamen sechs Leute der Mannschaft – der Schiffsrestaurateur, seine Frau die Schiffsköchin, die Küchengehilfin, die Kammerfrau, die Garderobierin und ein Heizer – ums Leben. Später sagte der Kapitän, ein erfahrener Mann mit 38-jähriger Dienstzugehörigkeit, aus, dass der Riss einer Kette, die das Steuerrad führte, die Havarie verursacht hätte.
Es war der einzige Totalverlust eines DDSG-Fahrgastschiffes in Friedenszeiten.
Quelle: Angaben von Herr W. Kri, © Bezirksmuseum Leopoldstadt
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