Sport
Der Verfall des Ferry-Dusika-Stadions
Bei einer Begehung zeigt sich, dass das Ferry-Dusika-Stadion schon bessere Zeiten erlebt hat.
LEOPOLDSTADT. Die am Rande des Praters zwischen dem rechten Donauufer und dem Ernst-Happel-Stadion erbaute Bahnradsport- und Leichtathletikhalle bietet 5.500 Besuchern Platz. Gleich im Eröffnungsjahr 1977 diente sie unter anderem als Austragungsort der Handball-B-Weltmeisterschaft.
Doch das ehemalige Prunkstück ist mittlerweile in die Jahre gekommen, was schon beim Betreten des Objekts ersichtlich wird. Trotz umfangreicher Sanierungsmaßnahmen Ende der 1990er-Jahre zeigt sich schon im Eingangsbereich ein tristes Bild: Bodenplatten, Absperrgitter, Trainingsgeräte und allerlei anderes Equipment stapeln sich zuhauf und erwecken den Eindruck, dass Aufbewahrungs- und Staumöglichkeiten ganz besonders fehlen.
Viele Sportler, wenig Platz
Von den Zuschauertribünen wandert der Blick nach unten zu den Sportstätten und offenbart, mit welchen Möglichkeiten diese Mehrzweckhalle eigentlich aufwarten kann. Auf der Holzbahn tummeln sich zahlreiche Radrennfahrer, während am unteren Rand die Läufer ihre Runden drehen. „Nicht ganz ungefährlich, denn in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Kollisionen zwischen Radlern und Läufern, die sich auf dem knapp bemessenen Platz in die Quere kamen“, sagt Dagmar Schmidt, Präsidentin der Wiener Sportunion. Im Innenkreis der Bahn wimmelt es nur so von Sportlern. Leichtathleten, Bodenturner und Sportakrobaten teilen sich das ohnehin schon knappe Platzangebot und es hat den Anschein, dass es sich recht schwierig gestaltet, als Vereinsakteur freies Trainingsterrain zu ergattern.
Wann wird saniert?
Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) erzählt während der Begehung von undichten Sanitäranlagen, das Warmwasser funktioniere oft nicht und aus den Leitungen tropfendes Wasser müsse mit Eimern aufgefangen werden. In den Gängen und Hallen im Untergeschoß wird man mit offenen Deckenplatten und herunterhängenden Kabelsträngen konfrontiert und auch die Kraftkammer weist erhebliche Mängel auf. An den zahlreichen veralteten Geräten, die chaotisch im Raum stehen, erkennt man die Notwendigkeit eines raschen Sanierungskonzepts.
Bis Ende 2019 will die Stadt Wien einen Sportstättenentwicklungsplan präsentieren. „Die Ergebnisse des Konzepts sollen die Leitlinie für die nächsten Jahre vorgeben – sowohl was die Planungen von Sportstätten als auch konkrete Maßnahmen zur Sanierung der vorhandenen Anlagen betrifft“, so Anatol Richter von der zuständigen MA 51 (Sportamt). Bis dahin muss sich wohl auch das Dusika-Stadion noch gedulden.
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