Leopoldstadt: Veranstaltungsort Kaiserwiese diskutiert

- Bezirksvorsteher Karlheinz Hora bittet Experten über die historische, wirtschaftliche und touristische Bedeutung der Kaiserwiese sowie über die neue Nutzung zu informieren.
- hochgeladen von Sabine Krammer
Bürgerversammlung über die Nutzung der Kaiserwiese im Planetarium abgehalten.
Im vergangenen Jahr hat die Bürgerinitiative „Kaiserwiese für alle“ erstmalig auf die verstärkte Nutzung der Kaiserwiese als Veranstaltungsort hingewiesen. Nun haben die Bezirksgrünen ihr Minderheitenrecht im Bezirksparlament geltend gemacht und die Einberufung einer bezirksweiten Bürgerversammlung erwirkt.
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora bat im Planetarium Experten des Stadtgartenamts, des Praters und des Arbeitskreises Kaiserwiese um Aufklärung zu verschiedenen Punkten. Hora: „Die Flächenwidmung und der Bebauungsplan sieht die Kaiserwiese als Erholungsraum mit temporärer Nutzung für Veranstaltungen vor.“
Neue Regelung für Nutzung
„Die Länge und Intensität der Veranstaltungen nehmen sehr stark zu, mit Öffnungszeiten weit nach Mitternacht, Lärm- und Schmutzbelästigung. Nur dagegen ist die Kritik, nicht gegen Veranstaltungen an sich“, so ein Anrainer. Die deshalb von der SPÖ Leopoldstadt einberufene und von allen Parteien besetzte Arbeitsgruppe hat eine neue Regelung für die Kaiserwiese ausgearbeitet. Die zeitweilige Nutzung der Kaiserwiese soll mit 1/6 des Jahres und maximalen acht Veranstaltungen limitiert werden. In den 60 Tagen sind auch die Auf- und Abbautage eingerechnet. In den Sommermonaten Juli und August sollen nur kurzzeitige Veranstaltungen stattfinden, um den Anrainern und auch der Wiese selbst Erholung zu ermöglichen. Diese Empfehlung wird jetzt dem Umweltausschuss vorgelegt und soll hier in den nächsten 4-5 Wochen entschieden werden. Danach kann am 30.6. bei der Bezirksvertretungssitzung die Entscheidung im Bezirk, danach endgültig in der Landesregierung fallen.
Sanierungen nach Veranstaltungen
Nach jeder Veranstaltung ist die Wiese auf Kosten der Veranstalter wieder herzustellen. Martin Wagner, Stadtgartenamt: „Auf Teilen der Kaiserwiese wurde durch Beigabe von Schotter und Sand das Erdreich wasserdurchlässiger und strapazierfähiger gemacht, damit Belastungen besser vertretbar sind.“ Die Stärke der Humusschicht beträgt 5 cm, darüber wurde ein neuer Rollrasen verlegt. Es handelt sich dabei um keine Versiegelung des Bodens, sondern um eine Maßnahme für eine bessere Drainage.
Pros und Contras
Die Bürgerinitiative will den konsumlosen Parkcharakter der Wiese erhalten und die Radwege uneingeschränkt benutzen können. Die Liefertätigkeit muss eingeschränkt werden und der Lagerplatzwildwuchs aufhören. Hora: „Die Abstellflächen in der Hauptallee wurden bewusst verkleinert, aber eine komplette Auflösung wurde zu Parkplatznot in den umliegenden Gebieten führen.“ Als gesetzliche Handhabe kann der Bezirk lediglich die Zufahrt zur Kaiserwiese verweigern. Anrainer Markus Kellner: „Warum will man neben dem stark befahrenen Verkehrsknoten Praterstern liegen? Der Prater hat genug Freiraum.“ Schausteller Stefan Sittler-Koidl weist auf die wirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungen hin: „Die Veranstaltungen sind mit 1,1 Mio Besucher wichtige Frequenzbringer für den Prater.“
Hintergrundinformationen:
Der Prater umfasst rund 6 km2 größtenteils öffentliche und ursprünglich geprägte Aulandschaften zwischen Donau und Donaukanal. Die Kaiserwiese ist mit ihren 11.000 m2 nur 0,17 % der gesamten Grünfläche des Praters. 1564 wurde der Prater als kaiserliches Jagdrevier deklariert, 1776 der Bevölkerung für Veranstaltungen freigegeben. Seit 2005 verwaltet die Prater Wien GbmH die Nutzung der Kaiserwiese. 2012 wurde sie für 15, 2013 für 27 und 2014 für 88 Veranstaltungstage genutzt.
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