Neues Restaurant am Praterstern
Ein Jahr stand die ehemalige Polizeiinspektion Praterstern leer. Am 30. Juli war Spatenstich für das neue yamm!-Restaurant, das hier einziehen soll.
(ges). Der Umzug der Polizei in die Lassallestraße hätte infrastrukturtechnische Gründe gehabt, so Oberst Golob.
Umzug aus Platzgründen
In der neue Wache hätten nun auch mehr Polizeibedienstete Platz.
„Seit der Aufnahmeoffensive 2009 haben wir viel Personal aufgestockt. In der Lassallestraße sind daher auch mehr Polizisten untergebracht“, so Oberst Johann Golob von der Wiener Polizei.
Das 30 Jahre alte Gebäude am Praterstern wird nun zu einem vegetarischen Restaurant umgemodelt.
Haubenniveau am Praterstern
Im Frühjahr 2016 will die yamm!-Filiale in der ehemaligen Polizeiinspektion am Praterstern eröffnen. Neben der typischen Buffetinsel und einem Kinderspielbereich soll es auch ein breit gefächertes take-away Angebot geben. Neben den mehr als 80 Sitzgelegenheiten im Restaurant wird es ebenso viele Plätze im offenen Gastgarten geben. Eine Sitzlounge soll zum Verweilen einladen.
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora freut sich über diese Entwicklung: "Es war mir einerseits ein großes Anliegen, dass sich direkt an einem der Hauptverkehrsknotenpunkte Wiens ein Lokal mit Haubenniveau ansiedelt, das zur Aufwertung des Grätzels beiträgt. Andererseits wollten wir eine nachhaltige Nutzung des bestehenden Gebäudes gewährleistet sehen.“
Aufwertung durch Vegetarier
Der Bezirk erwartet sich davon eine Aufwertung des Pratersterns, neues Publikum soll durch das mit Schanigarten ausgestattete Lokal angezogen werden.
„Es wird jetzt eine Fläche benutzt, die bisher weniger frequentiert war und eher als Aufenthaltszone für den ein oder anderen gegolten hat“, so Projektfan Hora, der auch beim Spatenstich Ende Juli anwesend war.
Hilfe statt Herumschieben
Anrainer sehen die neuen Pläne für den Praterstern kritischer. Julia Kittinger wohnt seit vier Jahren in unmittelbarer Nähe.
Sie hat in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass sich die außerhalb des Bahnhofsgebäudes liegende Gastronomie nicht lange hält. Ähnliches fürchtet sie für das neue Restaurant.
„Ich glaube nicht, dass die Leute dort reingehen, wenn die Umgebung so bestehen bleibt, das schreckt doch die Kunden ab.“ Die Leute, die sich länger am Praterstern aufhielten und dort ihre Freizeit verbrächten, seien aber friedlich.
Hilfe für Obdachlose gefordert
„Die wollen nur in Ruhe mit ihren Freunden dort sitzen und Bier trinken. Nur: wer will sich als Außenstehender dort dazusetzen“, fragt sich die 24-Jährige. Für sie wäre es wichtig, das Problem des jetzigen Publikums an der Wurzel zu packen.
„Es kann doch nicht sein, dass man diese Menschen immer wegscheucht, sodass sie sich woanders niederlassen. Das ist doch nur eine ästhetische Lösung. Man muss ihnen aber langfristig helfen“, so Kittinger.
Sozialarbeit vor Ort
Bezirks-Chef Hora verweist darauf, dass am Praterstern laufend Sozialarbeiter tätig seieh. Erst vor wenigen Monaten habe "Das Stern“, ein Tages- und Beratungszentrum für Wohnungslose, zehn Gehminuten vom Praterstern eröffnet.
Doch für Kittinger ist auch die bauliche Umgebung wenig anprechend für Haubenküche. Direkt daneben befänden sind nur spärlich versteckte Urinale. Vor allem im Sommer sei der Geruch unerträglich.
Dem könnte ein geplanter Umbau des Pratersterns abhelfen. Die bz wird weiter berichten.
Auch im Wahlkampf 2015 wird der Praterstern eines der Top-Themen.
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