Info-Event der Wirtschaftskammer
Wie steht's um den Umbau der Praterstraße?
Der Umbau der Praterstraße steht kurz bevor. Bei Geschäftstreibenden sorgt dies für Verunsicherung. Deshalb lud die Wirtschaftskammer Wien nun zum Info-Event.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Die Praterstraße ist in die Jahre gekommen. Gebrauchsspuren weisen die Fahrbahnen als auch Gehsteige auf: Eine Sanierung ist unumgänglich. Diese nutzt die Stadt Wien, um die Straße klimafreundlicher zu machen. Konkret sind Zwei-Richtungs-Radwege, eine Verdoppelung von Bäumen und Grünflächen sowie mehrere Veränderungen für den Verkehr geplant. Die Detailplanungen laufen noch.
Da die Veränderungen nicht nur Anrainer, sondern auch die Geschäftstreibende betreffen, ist die Wirtschaftskammer Wien (WKW) am Verhandlungstisch mit der Stadt Wien. "Aktuell ist das Projekt noch in der Planungsphase. Die Gewerbetreibenden können sich über die Wirtschaftskammer miteinbringen", lasst Martin Schöfbeck, WKW-Bezirksobmann der Leopoldstadt wissen. Bei einem Info-Event konnten sich die Unternehmer direkt mit den Planern der Stadt austauschen.
Abbiegerspur zum Donaukanal muss weichen
Die Bauarbeiten sollen ab Frühjahr 2023 in mehreren Abschnitten stattfinden, was auch zu Beeinträchtigungen bzw. Straßensperren führen wird. "Aber es werden stets zwei Fahrbahnen in beide Richtungen nutzbar bleiben", sagt Andreas Gottlieb, verantwortlicher Planer der MA46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten). Noch offen ist dabei der genaue zeitliche Ablauf, da dieser erst mit den finalen Plänen gemeinsam mit der Baufirma definiert werde.
Klarer definiert sind aber bereits die Veränderungen selbst. Neben mehr Grün und einem Zwei-Richtungs-Radweg betrifft das auch den Verkehr, was besonders für Diskussionen sorgt. So soll nicht nur eine ganze Fahrspur stadtauswärts, sondern auch die Abbiegerspur von der Praterstraße in die Untere Donaustraße wegfallen.
"Das werden wir nicht akzeptieren", bezieht sich Matthias Nagle, Jurist des ÖAMTC auf letzteres. Auch Arbö-Wien-Präsident Friedrich Beidler zeigt sich verärgert: "Gibt es hier überhaupt Verkehrszählungen? Mir fehlen hier die Zahlen". Das Verkehrschaos sei vorprogrammiert.
Parkplätze & Ladezonen sollen bleiben
Auch weitere Neuerungen sind geplant: "Es ist angedacht, die Novaragasse für den Individualverkehr zuzumachen, das gilt natürlich nicht für Einsatzfahrzeuge", so Gottlieb. Dies gelte auch für die Afrikanergasse, wobei der Platz aufgewertet werden soll. Dabei will man die Parkspuren sowie Lade- und Taxizonen in der ganzen Praterstraße großteils erhalten. Es bleibt also spannend und auf das Beste hoffen.
Optimismus geben dabei die Worte von Reinhard Blumauer, Betreiber des Austria Classic Hotel Wien: "Aufgrund meiner Jugend habe ich den U-Bahn-Bau auf der Praterstraße erlebt. Es war schlimm, aber wir haben’s überstanden. Also ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Umbau auch überstehen."
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