Auch für Wien gilt: Nur Wissen schafft Arbeit (Peter Pelinka zur gestiegenen Arbeitslosigkeit)
Im Europavergleich schneidet Wien zwar gut ab, aber auch hier ist die Lage am Arbeitsmarkt nicht rosig.
Ende 2014 waren mehr als 127.000 Menschen arbeitslos und fast 25.000 in Schulungen. Damit ist die Situation noch weit besser als in den meisten anderen Großstädten Europas. Aber das genügt nicht: Nur gut ausgebildete Arbeitskräfte sind gerüstet. Und nur eine Stadt ist es, die ihre Spitzenposition als Forschungsstandort hält und ausbaut.
Schlechte Prognose
Zuerst die schlechten Nach- richten: Die Lage am Wiener Arbeitsmarkt wird sich auch heuer nicht entspannen. Nach der Prognose des Wirtschaftsorschungsinstituts WIFO soll das Regionalprodukt nur um 0,8 Prozent wachsen und die Arbeitslosenquote trotz weiter steigender Beschäftigung auf zwölf Prozent klettern.
• Natürlich ist sie in Wien schon aufgrund der Bevölkerungszahl am höchsten (wenn auch nur mehr knapp vor Kärnten).
• Natürlich hängt das auch mit veränderten Schulungszielen des AMS zusammen (längere Schulungen bringen bessere Er- gebnisse, lassen aber bei gleichbleibenden Finanzmitteln we- niger Teilnehmer zu).
• Natürlich hat das alles mit der internationalen Krise zu tun, mehr mit Wirtschaft als mit Politik – ABER …
ABER ... das enthebt die Stadt nicht der Aufgabe, ihren Bür- gern bestmögliche Rahmenbe- dingungen zu schaffen, damit das Heer der Arbeitslosen nicht noch größer wird.
Das ist ebenso wichtig wie die großteils tollen Leistungen auf dem Sektor der Lebensqualität, der – relativen – Sicherheit sowie der – absolut – hohen Umwelt- und Kulturleistungen, die Wien bei Befragungen regelmäßig auf einen Spitzenplatz unter den europäischen Metropolen hieven.
Bildung ist wichtig
Klar ist: Je besser ein Mensch ausgebildet ist, desto weniger gerät er in Gefahr, arbeitslos zu sein. Ohne Schulabschluss kein „haltbarer“ Job. Daher sind Investitionen in Bildung so wichtig. Und ohne Investitionen in Forschung keine Innovation und kein Wirtschaftswachstum. Hier hat Wien einen absoluten Spitzenplatz. Die Anzahl der Forschungsunternehmen hat sich seit 2000 verdreifacht, 40.000 Menschen arbeiten hier, auch viele Klein- und Mittelunternehmen profitieren davon. 3,4 Prozent des Wiener Budgets sind dafür gut angelegt – und sollten eher noch vermehrt werden.
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