Schwer verliebter Großvater
Die Leopoldstadt kann auf eine denkwürdige jüdische Geschichte zurückblicken. In diesem Sinne organisierte das Bezirksmuseum in der Karmeliterstraße einen jüdischen Schwerpunkt im Mai. Dr. Hermann Karplus hielt einen Vortrag über „Jüdisches Leben einst und jetzt in der Leopoldstadt“. Anekdoten jüdischer Theaterpersönlichkeiten bis hin zu Erzählungen aus Karplus‘ Urgroßvaters Annalen gab es zu belauschen.
Kurios: die Frage aus dem Publikum ob Hermann Karplus tatsächlich Jude wäre wurde folgend beantwortet: „Ja. Mein Urgroßvater war Jude. Er hat sich aber 1867 umtaufen lassen, da er schwer in eine Protestantin verliebt war, und sie heiratete.“ Die Gäste im Museum gerieten in angeregten Diskurs bezüglich des Lebens in Israel und den Unterschieden zum jüdischen Leben in Wien.
„Das Interesse der Wiener am Thema der jüdischen Bevölkerung ist da. Wir merken das sehr stark an den Reaktionen im Publikum“, so Museumsleiter Franz Haas. Dr. Karplus freute sich enorm über die Diskussionsbereitschaft der Gäste und versprach weitere Vorlesungen zu veranstalten, womöglich mit weiteren Themen der jüdischen Geschichte in der Leopoldstadt, wie etwa Musik und Kunst.
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