Prater: "Big-Brother" wird Fahrverbot überwachen
Als nahezu wirkungslos haben sich die elektronischen Überkopf-Verkehrsschilder in der Meiereistraße und Stadionallee zur Beschränkung der Verkehrsströme über die Prater Hauptallee erwiesen.
Sie signalisieren an Wochentagen ein Tempolimit von 30 km/h, an das sich jedoch kaum jemand hält und an Wochenenden ein Fahrverbot, das pro Tag von sage und schreibe rund 1.000 Autofahrern ignoriert wird. "Die sind wie die Lemminge, wenn wir dort eine Schwerpunktaktion machen und Strafzettel verteilen", schildert ein Polizist die unglaubliche Situation.
Kameras kontrollieren Fahrverbot
Bezirksvorsteher Karl-Heinz Hora bestätigt: "Wir haben mit den elektronischen Verkehrszeichen viel Geld investiert, um die Autofahrer auf das Verbot ausreichend hinzuweisen, aber es nützt bisher nichts. Da scheinen nur härterer Strafen zu helfen."
Und härtere gestraft soll schon demnächst werden. Die 160.000 Euro teuren Verkehrsschilder sind nämlich mit TV-Kameras bestückt, die auch Nummerntafeln lesen können. Sollte sich die Situation nicht bessern, wird es in Kürze eine elektronische Anzeigeflut gegen.
Anrainer fordern wieder die Schranken
Der Leopoldstädter Siegfried Neubauer will sich mit der Situation ebenfalls nicht abfinden und hat eine Petition eingebracht: "Die neuen Prestigeanlage funktioniert leider nicht. Sie ist kaum wahrnehmbar und die Lenker fahren weiter illegal durch den Prater."
Neubauer will, dass die alten Schranken wieder aufgestellt werden. Bezirksvorsteher Hora und die Polizei sind dagegen, weil die Schranken mehrmals im Jahr zerstört worden waren und Busse, Rettungen und andere Einsatzfahrzeuge immerhin 250 Fahrten pro Tag - die Passage ja weiter erlaubterweise benützen müssen.
Die Polizei erhofft sich jedenfalls eine deutliche Verbesserung, wenn die Kameras "scharf gemacht" werden. Sie können, so wie die Rotlicht-Kameras, die Verkehrssünder dann serienweise entlarven. Voraussetzung ist nur noch eine rechtliche Abklärung.
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