Gegen das Vergessen
Franz Vonwald und Gerhard Fritthum berichten in den Bezirksblättern über ihr gemeinsames Werk.
RAMSAU (mg). Europa gedenkt dieser Tage des Endes des Zweiten Weltkrieges, das nun 70 Jahre zurückliegt. Auch im Bezirk Lilienfeld erlebte die von Hunger und Not geplagte Bevölkerung dramatische Tage im Jahr 1945. Vor allem herrschte große Angst vor den einmarschierenden sowjetischen Truppen.
Augen nicht verschließen
Franz Vonwald und Gerhard Fritthum ist es ein großes Anliegen, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. "Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man meiner Meinung nach eigentlich gar nicht. Die Vergangenheit lässt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Insofern passt das Wort 'Bewältigung' für mich nicht. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart", erklärt Gerhard Fritthum.
41 Zeitzeugen
Die beiden Autoren befragten seit dem Jahr 2013 insgesamt 41 Zeitzeugen aus Ramsau. Sieben davon sind heute nicht mehr am Leben. "Das zeigt, wie dringend notwendig unsere Arbeit war. Die Zeitzeugen verschwinden aus unserer Gesellschaft und mit ihnen ihre oftmals sehr dramatischen Erlebnisse und Erinnerungen. Deshalb hielten wir sie in schriftlicher Form fest", so Franz Vonwald, den auch das große Interesse der heutigen Jugend am Kriegsende in unserem Bezirk sehr freut.
Jugend fragt nach
"In unseren zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen wurde auch deutlich, dass nach Kriegsende großteils geschwiegen wurde. Auch die Kinder fragten meist nicht nach. Doch die Jungen, die Enkel und Urenkel, wollen wissen, was die (Ur-)Großeltern erleben und mitmachen mussten", berichten die beiden Autoren. Ein wichtiger Punkt, damit sich Geschichte nicht wiederholt.
www.kral-verlag.at
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