Streumitteleinsatz in der Kritik

BEZIRK LILIENFELD (mg). Große Aufregung nach einem Unfall vergangene Woche bei dem als offizielle Unfallursache Glatteis angegeben wurde. Wenig später meldete sich ein Mitglied einer Rettungsorganisation in der Redaktion, das darum bat, "aus guten Gründen", seinen Namen nicht zu nennen.

"Kein Glatteis"
Der Mitarbeiter sagte, er sei bei dem Unfall zwischen Kleinzell und Kalte Kuchl vor Ort gewesen und "kann mit Sicherheit sagen, dass Glatteis ausgeschlossen werden kann. Es herrschten vergleichsweise hohe Plusgrade und Sonnenschein zum Unfallzeitpunkt". Aus seiner langjährigen Erfahrung könne er sagen, "dass Glatteis schon bei mehreren Unfällen als Ursache angegeben wurde, obwohl die Witterung dessen Bildung aufgrund zu warmer Temperaturen gar nicht zuließ."

Salz als Ursache
Seiner Meinung nach sei die ausgestreute Sole schuld, die der Winterdienst in guter Absicht frühzeitig ausstreut. Erwärmt sie sich tagsüber zu stark, werde sie schmierig und rutschig.

Experten uneinig
Auf Nachfrage der Bezirksblätter verteidigte Josef Neuhold vom Winterdienstmanagement der Straßenmeisterei Niederösterreich das Vorgehen seiner Mannschaften: "Die Sole wird frühzeitig aufgetragen, um Straßenglätte zu verhindern. Zudem reduziert sie insgesamt den Streumitteleinsatz. Es steckt eine Menge Wissenschaft dahinter, wir streuen auch nur, wenn die Wetterdaten es als notwendig erachten."

Rechtliche Aspekte
Das frühzeitige Aufbringen von Salz ist auf (berechtigte) Nervosität zurückzuführen. "Die Straßenerhalter können in Österreich, anders als in manchen anderen europäischen Ländern, bei Nachweis grober Fahrlässigkeit haftbar gemacht werden", erklärt ÖAMTC-Sicherheitsexperte Stefan Kerbl die heikle rechtliche Seite. Grundsätzlich sei "es sicher nicht zu begrüßen, wenn mit dem teuren Salz zu verschwenderisch umgegangen wird", so Kerbl.

"Keinesfalls rasen"
Georg Steyrer, Winterdienstspezialist der ASFINAG, betonte auf Anfrage der Bezirksblätter die Wichtigkeit der frühzeitigen Streuaktionen. "Natürlich lädt dieser frisch vorbereitete Belag auf den Straßen nicht zum Rasen ein", so Steyrer. "Die frühzeitige Streuung ist jedoch effizienter und verkehrssicherer, als dies im Nachhinein zu tun", erklärt der ASFINAG-Fachmann.

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