Rücktritt in Wilhering
Bürgermeister Mario Mühlböck legt sein Amt nieder

Im März legt Wilherings Langzeitbürgermeister Mario Mühlböck seine Amt als Ortschef zurück. | Foto: Gemeinde Wilhering
  • Im März legt Wilherings Langzeitbürgermeister Mario Mühlböck seine Amt als Ortschef zurück.
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Paukenschlag in der Gemeinde Wilhering: Aus gesundheitlichen Gründen legt  Langzeitbürgermeister Mario Mühlböck (SPÖ) im März nun seine Funktion zurück und übergibt die Amtsgeschäfte an seine Tochter, Vizebürgermeisterin Christina Mühlböck (SPÖ), und Vizebürgermeister Markus Langthaler (ÖVP).  Eine Bürgermeisterwahl steht nun an.

WILHERING. Ein Kopftumor 2019, eine Operation schwarzer Hautkrebs, ein schwerer Autounfall mit Serienrippenbrüchen, Brustbeinbruch, einer rechten Hand, die mehrere Stunden operiert wurde, um sie funktionsfähig zu halten – Noch im selben Jahr hat Corona einen beidseitigen Lungeninfarkt ausgelöst. Alle diese Ereignisse steckte Wilherings Ortschef in den letzten Jahren kämpferisch weg. 

„Da wurde es mir so richtig bewusst“

Bei einer Sole-Inhalation zur Verbesserung der Lungenfunktion wurde der Kommunalpolitiker nachdenklich: „Ich habe immer auf die digitale Uhr vor mir geschaut. Sie zählt die 20 Minuten Inhalationsdauer bis auf 0 herunter. Da wurde mir so richtig bewusst, hier wird dir vor Augen geführt, dass wieder 20 Minuten von deinem Leben verstrichen sind – unwiederbringlich.“

„Wie viele solcher 20 Minuten habe ich noch?“

Wie viele solcher 20 Minuten hast du noch in deinem Leben? Diese Frage stellte sich Mühlböck vor dem geistigen Auge. „Mit 65 Jahren hast du dein Lebenszeitkonto schon deutlich überschritten. Ich habe in meiner Zeit als Bürgermeister so viele Menschen zu früh für immer von dieser Erde gehen sehen. Da habe ich nach über 26 Jahren, die ich dieser schönen Gemeinde als Bürgermeister vorstehen durfte, beschlossen, ich ziehe mich aus der Politik zurück.“

Wilheringer wählen voraussichtlich am 9. Juni

In Zukunft möchte Mühlböck mehr Zeit mit seiner Frau, seiner Familie und seinem Enkel Moritz, verbringen. Der Rücktritt vom Amt des Ortschefs erfolgt im März. „Mir ist es auch wichtig, dass durch meinen Rücktritt nicht zu viele Kosten für die Gemeinde anfallen und die Bürger nicht zu oft zur Wahlurne schreiten müssen. Daher wähle ich den Monat März für den Rücktritt, denn da geht sich nach dem gesetzlich vorgegebenen Wahlkalender eine gemeinsame BürgermeisterInnenwahl mit der EU-Wahl am 9. Juni aus.“

„Setzen auf Kontinuität“

Auch nach seinem Abschied aus der Gemeindepolitik setzt Mühlböck auf Kontinuität: „Die Arbeit wird uneingeschränkt weitergehen. Wilhering hat die 1. Vizebürgermeisterin Christina Mühlböck-Oppolzer und den 2. Vizebürgermeister Mag. Markus Langthaler. Laut gesetzlicher Regelung wird die Frau Vizebürgermeisterin bis zu einer Neuwahl die geschäftsführende Bürgermeisterin sein“, so Mühlböck.

„Keine Selbstbeweihräucherung betreiben“

Beim Rückblick auf das Erreichte in den letzten Jahrzehnten möchte keine Selbstbeweihräucherung betreiben: „Wilhering und ich als Bürgermeister konnten sich in den vielen Jahren glücklich schätzen, dass es in den im Gemeinderat vertretenen Parteien sehr gute und für das Wohl der Gemeinde handelnde Persönlichkeiten gegeben hat.“

Statements aus der Politik

„Unser Bürgermeister Mario Mühlböck hat in seiner Amtszeit von 26 Jahre sehr viel positives für Wilhering und seine Bürgerinnen und Bürger bewegt. Auch für sein gutes politisches Miteinander ist er bis über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Ich persönlich kann ihm nur viel Gesundheit für die Zukunft wünschen und sage Danke für seinen Einsatz für Wilhering“, erklärt Vizebürgermeisterin Christina Mühlböck (SPÖ) im Gespräch mit der BezirksRundSchau.

Markus Langthaler, ÖVP-Vizebürgermeister von Wilhering: „Etwas Sprachlos und mit großer Überraschung habe ich am Vormittag des 22. Jänner vom Rücktritt Mario Mühlböcks als Bürgermeister erfahren. Aufgrund der guten und engen Zusammenarbeit habe ich von seinen gesundheitlichen Herausforderungen gewusst und verstehe seinen Schritt. Es gibt nach einem langen politischen Leben auch einmal den Moment, wo das Private und das Persönliche im Vordergrund stehen dürfen. Bürgermeister Mario Mühlböck hat es sich – nach 26 Jahren verdienstvoller Arbeit für das Lebenswerk Wilhering – verdient, mehr Zeit für sich zu haben. Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit sowie für den persönlich wertschätzenden Umgang.“

Tobias Höglinger, Bezirkschef der SPÖ Linz-Land, bedankt sich in einer ersten Reaktion bei Mario Mühlböck für sein jahrzehntelanges Engagement in der Politik: „In über 26 Jahren als Bürgermeister in Wilhering und insgesamt 14 Jahren als Mitglied im Oö. Landtag konnte er viel Positives für die Menschen in der Gemeinde und im Bezirk Linz-Land erreichen. Mario Mühlböck ist ein Politiker mit viel Leidenschaft und Herzblut, ihm war immer ein konsensorientiertes politisches Klima wichtig und das spüren und mögen die Menschen. Er war auch für mich immer ein Vorbild und ich bin dankbar, dass ich mit ihm zusammenarbeiten durfte. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute und vor Allem Gesundheit für seine Zukunft.“

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