Kulturpark Traun
„Einbußen aufgrund der Pandemie sind enorm“

Bei der Kulturstätte Spinnerei Traun freut man sich wieder auf ein volles Haus. | Foto: Stadtarchiv Traun
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  • Bei der Kulturstätte Spinnerei Traun freut man sich wieder auf ein volles Haus.
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Brigitte Brunner, Geschäftsführerin der Kulturpark Traun GmbH über Absagen und  Einbussen und Hoffnungsschimmer.

Wie viele Veranstaltungen mussten aufgrund des vierten Lockdowns abgesagt werden?
Wieder einmal mussten wir an die 15 Veranstaltungen und mehr als 40 Seminare, Weihnachtsfeiern bzw. Firmenfeiern absagen bzw. verschieben. Wobei ein Verschieben immer schwieriger wird. Seit inzwischen 2 Jahren können so viel Events, Konzerte und Kulturveranstaltungen nicht mehr stattfinden. Es stellt sich halt dann die Frage, wann kann man wirklich wieder damit rechnen, dass unter normalen Voraussetzungen organisiert werden kann.

Was bedeutet das anhand finanzieller Einbußen?
Die finanziellen Einbußen sind enorm. Gerade in den am stärksten frequentieren Monaten: November, Dezember und vielleicht sogar Jänner zu schließen bedeutet nicht nur für Handel und Gastronomie Einbußen von fast 30 Prozent des Jahresumsatzes. Fast 20 Weihnachts- und Firmenfeiern mussten abgesagt werden sowie zahlreiche ausverkaufte Kulturveranstaltungen.

Wie kann man in dieser unsicheren Zeiten eine Planung für 2022 machen?
Wenn man ehrlich ist, ist das kaum mehr möglich. Man plant zwar, muss sich aber bewusst sein, dass bis dahin der nächste Lock-Down droht oder andere restriktive Einschränkungen. Inzwischen sind wir nicht nur etwas verhalten, sondern rechnen schon im Vorhinein mit dem Schlimmsten.

Wie kann es weitergehen? Wie können die Ausfälle aufgefangen werden?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Das schon so lange andauernde Öffnen, Maskenpflicht, 3G Kontrollen etc, ist nicht nur für uns Veranstalter als auch für unsere
Gäste kaum mehr durchschaubar. Auch wenn wir natürlich für diese politischen Entscheidungen Verständnis haben, ist der Kulturbereich der am meisten
betroffene, gleichzeitig der am meisten übersehene Bereich. Ich hoffe echt, dass es ausreichend Ausfallshaftung bzw. Umsatzersatz für den gesamten Kulturbereich
geben wird.

Was bedeutet das für das nächste Budget und vor allem für die Mitarbeiter?
Das nächste Budget wurde aufgrund der mittelfristigen Finanzplanung schon lange beschlossen. Daher lässt sich an diesem Betrag kaum mehr was ändern. Auch Gemeinde, Bund und Länder müssen mit ihrem Budget haushalten und sind von Corona auch sehr betroffen. Einzige Möglichkeit, unser Budget zu erhöhen sind Sponsorgelder von Unternehmen, die vielleicht weniger von der Pandemie betroffen sind und gleichzeitig
die Wichtigkeit der Kultur für unsere Gesellschaft verstehen.

Wie kann die Kulturpark Traun GmbH, trotz des Lockdowns, die Künstlerszene unterstützen?
Ein ganz wichtiger Auftrag ist es die heimische Kulturszene zu unterstützen. Und das kann nur mit dem Engagieren von heimischen, regionalen Künstlern geschehen. Genau das macht der Kulturpark Traun auch schon sehr lange.

Welche Handlungen muss die Politik/der Gesetzgeber Ihrer Meinung nach nun setzen?
Um zu vermeiden, von einem Lockdown zum nächsten zu schlittern, gibt es nur eine Option: die Impfpflicht! Eine für mich solidarische Handlung eines jeden, dem anderen zuliebe. Nur so bekommen wir diese Krankheit mit all den Folgen und restriktiven Auflagen in den Griff. Wahrscheinlich werden wir auch lernen müssen, mit diesem Feind zu leben. Zudem erwarte ich mir von der Bundesregierung eine klare Unterstützung für die vielen Kulturschaffenden. Keine vertröstenden Worte, keine Verzögerungen, finanzielle Ausfallshaftungen müssen für alle Kulturbetriebe sofort fließen, um auch Mitarbeiter in dieser Zeit eine Garantie für
Ihren Arbeitsplatz zu schaffen.

Bei der Kulturstätte Spinnerei Traun freut man sich wieder auf ein volles Haus. | Foto: Stadtarchiv Traun
Brigitte Brunner im Interview. | Foto: BRS
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