Kunst: "Mein geistiges Brot" Porträt

Hellmuth Bodenteich | Foto: www.werfotografiert.at
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Hellmuth Bodenteich ist mit 90 Jahren voller Ideen und Tatendrang. Ein Porträt des Malers. TRAUN (ros). Am ehesten trifft man den Maler im Keller-Atelier, umgeben von seinen Bildern. Im Mai wird der in Pachfurth in Niederösterreich geborene Künstler 91 Jahre alt. Wobei alt hier das falsche Wort ist. Noch täglich ist der Trauner am Schaffen neuer Kunstwerke. Körperlich und geistig fit, steht Hellmuth Bodenteich mitten im Leben. Sein Geheimnis: „Kunst war und ist mein geistiges Brot“.
Vielleicht war es gerade seine Leidenschaft zur Malerei, die ihn kurz vor seinem fünfund-achtzigsten Geburtstag einen lebensbedrohlichen Aorta-Riss überleben ließ. Dass er heute wieder seine sprudelnden Ideen im legendären Skizzenbuch festhalten kann, verdankt er auch der Fürsorge seiner Frau Helene, die ihn schon 56 Jahre durch sein Leben begleitet. Sein künstlerischer Weg begann in der Kriegsgefangenschaft. „Ich wollte mein Leben lang Maler sein und habe im Krieg und auch später in der Gefangenschaft gezeichnet“, erzählt Bodenteich.

Tauschobjekt für Amerikaner
Von Leuten, die das Lager mit Nahrungsmittel versorgten, erbettelte der 24-Jährige Farben. „Ich war selig, als ich eines Tages tatsächlich bei den Lebensmitteln eine Aluminiumschachtel mit Zeichenstiften fand“, erinnert sich der Künstler. Im amerikanischen Gefangenenlager Sulzbach-Rosenberg wurden seine Aquarelle ein begehrtes Tauschobjekt für die Amerikaner. Seine Malerei beschreibt Bodenteich in kurzen Worten: „Zuerst vor der weißen Fläche stehend lasse ich es dann meis-tens malen. Der Verstand ist ausgeschaltet“.
Am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn standen grafisch dominierte Landschaftsbilder, mitunter Figurales. Mit der Auseinandersetzung anderer Dimensionen des Lebens hielt das Abstrahieren Einzug in Bodenteichs Arbeiten. „Kunst ohne Spannung ist keine Kunst“, argumentiert er. Mit dem Einströmen von Energie und Licht lässt der Maler tote geometrische Materie zum bewegten Geschehen, zum Leben werden und damit zur gewachsenen, nicht willkürlich geschaffenen Abstraktion. Die meisten Bilder des Künstlers geben keine Titel vor, sondern fordern das emotionale Erfassen des Betrachters heraus. „Ich male, was ich fühle“, sagt Bodenteich und lehnt jeden Zwang von außen ab.
Lehrer an Volkshochschulen
Seine Arbeiten zeigen ein Nebeneinander gegenständlicher und abstrakter Elemente von Landschaften und spirituellen Themen. Sie werden durch Umsetzung von Musik bereichert. Zu seinen Techniken zählen etwa Öl, Aquarell und Mischtechniken. In seiner Tätigkeit als Lehrer an diversen Volkshochschulen hat Hellmuth Bodenteich viele Jahre lang seinen Schülern den Bezug zur bildenden Kunst vermittelt. Manche davon sind heute selbst erfolgreiche Künstler.
Hellmuth Bodenteich war von 1957 bis 1962 Schüler bei Professor Bruno Gallee und belegte anschließend zahlreiche Zeichen- und Malseminare in Wien bei nahmhaften Professoren. Zu seinen Techniken zählen Öl, Tempera, Aquarell, Collage, Acryl und Mischtechniken. Für seine Werke erhielt er das Goldene Verdienstzeichen der Republik, die Kulturmedaille des Landes OÖ., die Verdienstmedaille des Landes OÖ sowie 1. Preise in Grafikwettbewerben und die Kulturmedaille der Stadt Traun.

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