Maisernte heuer teils ein Totalausfall

Mit ein wenig Galgenhumor präsentiert Franz Derntl sein verdörrtes Maisfeld in Traun.
  • Mit ein wenig Galgenhumor präsentiert Franz Derntl sein verdörrtes Maisfeld in Traun.
  • hochgeladen von Oliver Wurz

Der heurige Rekordsommer mit Temperaturen jenseits der 30 Grad und der viel zu geringe Niederschlag hat teils fatale Folgen für die Landwirte im Bezirk Linz-Land. "Für uns in Traun bedeutet das einen Totalausfall der diesjährigen Maisernte", erklärt Franz Derntl, Ortsbauernobmann von Traun. Laut Derntl ergibt sich einen Verlust von rund 1000 Euro pro Hektar. "Hierfür muss man nur die Kosten für Saatgut, Dünger, Treibstoff und den Einsatz der Maschinen zusammenrechnen, ganz abgesehen von den verrichteten Arbeitsstunden am Feld", so der Bauer aus Traun. Der Landwirt gibt allerdings zu bedenken, dass die Situation im Bezirk Linz-Land nicht überall gleich ist. "Entscheidend ist die Beschaffenheit des Bodens. Felder mit einer dickeren Erdschicht können das wenige Wasser besser speichern, und so haben Landwirte, die über solche Böden verfügen, wie etwa in Pasching, wenig Ausfall bei der Maisernte", erklärt Derntl. Problematisch seien aber sandige Böden mit einem hohen Schotteranteil, wie sie etwa von Traun bis hinein nach Marchtrenk vorkommen. "Auch auf meinem zweiten Hof in Kematen zeigt sich dasselbe Bild wie hier in Traun", so Derntl.

Die Landesregierung weiß über die aktuell prekäre Lage der Landwirte Bescheid. „Die Dürre trifft die Bauern an einem wunden Punkt der aktuellen Marktsituation. Die Schweinepreise sind im Keller, der Milchmarkt sieht ebenso wenig rosig aus. Als Produktionsland Nummer eins leiden Oberösterreichs Bauern stärker unter Agrarmärkten und Klima“, erklärt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Er fordert eine Ernteversicherung, um für die Bauern die wirtschaftlichen Risiken zu minimieren. „Wir müssen auf Basis eines Versicherungssystems die Ernterisiken umfassend absichern und zumindest das wirtschaftliche Risiko auf diese Weise minimieren“, fordert Hiegelsberger die Umsetzung auf Bundesebene ein.

Strukturelle Probleme

Nicht nur die aktuellen Ernteausfälle machen den Landwirten zu schaffen. Vielmehr sind Bürokratie, der ständige Preisverfall sowie Hofübernahmen brennende Themen der heimischen Bauernschaft. "Schlechte Erntejahre kommen immer wieder vor. Das größte Problem sind die niedrigen Preise. Dadurch werden Investitionen immer schwieriger. Das Berufsbild des Bauern entwickelt sich bei uns immer mehr zum Nebenerwerb, da man alsVollerwerbsbauer nicht mehr über die Runden kommt", erklärt Derntl.

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