Pflegereform
SP und FP geht die Reform nicht weit genug

Leondings Vizebürgermeister Karl Rainer mit Stadtchefin Sabine Naderer-Jelinek, Renate Aumayr, Zentrums für Betreuung und Pflege in Hart und Landtagsabgeordneter Tobias Höglinger. | Foto: SP Linz-Land
  • Leondings Vizebürgermeister Karl Rainer mit Stadtchefin Sabine Naderer-Jelinek, Renate Aumayr, Zentrums für Betreuung und Pflege in Hart und Landtagsabgeordneter Tobias Höglinger.
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LINZ-LAND. Die Pflegeberufe sind in den vergangenen beiden Jahren – Stichwort Corona-Pandemie – vermehrt in den Fokus gerückt. Die Situation für die in dieser Branche Beschäftigten ist aber schon länger prekär und der Ruf nach Aufwertung des Berufsbildes sowie verbesserten Arbeitsbedingungen zuletzt immens laut geworden. Mit der nun vorgelegten Pflegereform, die mehr als 20 Maßnahmen beinhaltet, will die Bundesregierung die Lage entschärfen und den Pflegebereich attraktiver machen. Konkret geht es dabei von Gehaltsboni über verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten, einer zusätzlichen Urlaubswoche, bis hin zum leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt für zugewanderte ausgebildete Fachkräfte.

SPÖ: "Ersten Schritt gemacht"

Die SPÖ sieht mit der präsentierten Reform einen Anfang in die richtige Richtung getan, will aber mehr: „Das vorgestellte Paket ist ein erster guter Schritt, dem aber weitere folgen müssen. Zentrale Forderungen von Gewerkschaften und SPÖ werden endlich umgesetzt, wie eine Ausbildungsfinanzierung, mehr Pflegegeld für Demenzerkrankte, ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz", betont Tobias Höglinger, Bezirksparteiobmann der SPÖ Linz-Land. Für Höglinger bleiben einige Punkt aber noch sehr unkonkret, wie etwa versprochene Verbesserungen in der 24-Stunden-Betreuung. Auch beim Personalschlüssel brauche es Änderungen. „Dieser wurde seit 25 Jahren nicht mehr angepasst und muss dringend adaptiert werden“, sagt SP-Bezirksparteivorsitzender Höglinger. Er fordert die Aufstockung des Pflegepersonalstandes um mindestens 20 Prozent.

FP für Pflege zu Hause

Vor allem die Pflege zu Hause steht bei der FPÖ im Fokus. Pflegende Angehörige sowie Bedürftige sollen daher entlastet und unterstützt werden. "Nach dem Motto 'Einen alten Baum verpflanzt man nicht', muss zuallererst die Pflege zuhause gewährleistet sein, solange es geht", so Puckings Bürgermeister Thomas Altof.
Dies soll laut FP mitunter über den Ausbau der Mobilen Dienste, die Einführung eines „Pflege-daheim-Bonus“, einer leistbaren eventuellen Kurzzeit-Unterbringung in Alten- und Pflegeheimen sowie Maßnahmen gegen Vereinsamung geschehen. „Prognosen sagen uns bis 2040 in Oberösterreich einen Anstieg der Pflegebedürftigen um 46 Prozent auf 125.000 Personen voraus. Wir müssen jetzt an den richtigen Schrauben drehen, um das Pflegesystem nachhaltig zu sichern“, so die beiden Bezirksobmann-Stellvertreter Christian Deutinger und Peter Gattringer.

Gute wirtschaftliche Basis

Im Bezirk Linz-Land sei man laut Bezirkshauptmann Manfred Hageneder derzeit gut aufgestellt: Wir haben jetzt beim Sozialhilfeverband Linz-Land mehr als 1.000 Mitarbeiter, neun Zentren für Betreuung und Pflege und eine gute wirtschaftliche Situation", so Hageneder. Gleichzeitig ist man auch in Linz-Land stets auf der Suche nach Pflegekräften. "Gerade beim Diplompersonal haben wir eine angespannte Personalsituation". Dank Praktika und Stipendien für Stiftungsteilnehmer, konnte man in den vergangenen Jahren Personal binden. "Zusätzlich laufen Projekte mit dem AMS und auch im Bereich der Flüchtlinge versuchen wir, Leute für die Pflege zu gewinnen", erklärt Hageneder. Die Reform, vor allem Gehaltsboni und Entlastungswoche, machen den Pflegeberuf laut Hageneder sicherlich attraktiver. Wichtig seien auch die Ansätze beim Einstieg in den Sozialberuf. "Was uns als SHV interessiert: die Entlastungswoche für Bund und private Einrichtungen. Bleiben die Kosten bei den Gemeinden hängen? Dieses Thema muss der Städte- und Gemeindebund mit dem Bund verhandeln", so der Bezirkshauptmann.

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