René Mayrhofer zur digitalen Identität
"An den alten Grundlagen hat sich fast nichts geändert"

Foto: panthermedia/stevanovicigor
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Seit September 2014 gibt es an der Linzer Johannes Kepler Universität, kurz JKU, das Institut für Netzwerke und Sicherheit. Hier forschen Institutsvorstand René Mayrhofer und, gemeinsam mit dem LIT Secure and Correct Systems Lab, mehr als 25 MitarbeiterInnen unter anderem zum Thema "digitale Identität". Darunter versteht man zum Beispiel digitale Ausweise und elektronische Öffi-Tickets.

ALLHAMING. Im Detail konzentrieren sie sich auf den Schutz der Privatsphäre. "Unser Ziel ist, dass keine zusätzlichen Benutzerdaten und -profile mehr erstellt werden müssen. Außerdem forschen wir viel zur Sicherheit von Android-Geräten", sagt Mayrhofer, der seine Zelte in Allhaming aufgeschlagen hat.

Technische Netzwerke

Geht man noch einen Schritt weiter, dann sind es vor allem die technischen – im Gegensatz zu sozialen – Netzwerke, mit denen sich die Forscher des Instituts beschäftigen. Darunter versteht man Computersysteme, die miteinander kommunizieren.

Das größte dieser Systeme ist übrigens das Internet. "Der Grund dafür ist, dass es beinahe alle Computernetzwerke miteinander verbindet. Darin enthalten sind zum Beispiel die öffentliche Stromversorgung, viele Krankenhäuser, Mobiltelefone und eben auch der öffentliche Verkehr", sagt Mayrhofer.

Von Angreifern lahmgelegt

Damit dieses riesige Netzwerk auch funktionierten kann, müssen viele Sicherheitsnetze gespannt werden. Denn sobald sich eine Schwachstelle auftut, kann sie unter Umständen von Angreifern ausgenutzt werden. Sie können dann zum Beispiel Krankenhäuser lahmlegen oder Daten unbrauchbar machen.

Dennoch lassen die Sicherheitsvorrichtungen des Internets derzeit noch etwas zu wünschen übrig. "Eine der größten Herausforderungen auf diesem Gebiet ist, dass sich an den Jahrzehnte alten Grundlagen kaum etwas geändert hat. Es gibt nämlich immer noch viele alte Systeme und Protokolle, die nicht für die gestiegene Gefahr ausgelegt sind", sagt Mayrhofer. 

Immer mehr und schneller

Und dennoch geht Mayrhofer davon aus, dass für Benutzer in Zukunft noch mehr digitale Dienste gebaut werden. Dadurch nehmen die Gefahren weiter zu. "Ich vermute, dass die Vernetzung noch eine Zeitlang weiter zunehmen wird. Dann werden sich die Menschen bewusster fragen müssen, welche Geräte unbedingt vom anderen Ende der Welt aus erreichbar sein müssen. Manchmal entsteht durch weniger Netzwerkgeräte eben mehr Sicherheit", sagt Mayrhofer.

Interesse an Multiplayer-Spielen

Seine Passion für die Informatik, und im Speziellen für Netzwerke und Sicherheit, entdeckte Mayrhofer übrigens schon in der Kindheit. "Damals hatte ich erstmals mehr mit Computern zu tun. Mein Interesse für Netzwerke entstand dann in der Schule zur Zeit der ersten Multiplayer-Spiele", sagt Mayrhofer.

Einige Jahre später folgte dann das Informatik-Studium an der JKU. "Damals entwickelten einige Studienkollegen und ich außerdem die ersten Linux-Firewall-Distributionen. Ab 1998 waren wir da technisch in einigen Bereichen schon führend", sagt Mayrhofer.

Über Grenzen hinweg

Was ihn besonders an der Informatik reizt, ist die weltweite Kommunikation. "Sie geht über alle Grenzen hinweg. Das ist wahnsinnig spannend. Dass es jetzt so einfach möglich ist, etwa mit Menschen auf der Welt ohne merkliche Verzögerung zu chatten, ist nicht selbstverständlich. Dafür müssen sehr viele Länder und Organisationen in Standards zusammenarbeiten", sagt Mayrhofer.

Floh im Ohr

Der Floh, doch in die Forschung zu gehen, wurde ihm in der Oberstufe von "engagierten Lehrern" und während Ferialpraktika ins Ohr gesetzt. "Meine Neugierde daran, wie komplexe Technik funktioniert, passt sehr gut zu Forschungsprojekten. Daher war mir schon während des Studiums klar, dass ich mich im akademischen Umfeld zuhause fühle", sagt der Institutsvorstand. 

Daneben sucht Mayrhofer auch immer wieder Erfahrung in der Wirtschaft. Zuletzt zum Beispiel bei Google in Mountain View in Kalifornien. "Hier habe ich aktuelle Praxisprobleme mitbekommen. Die können wir in der Forschung aufgreifen", sagt Mayrhofer.

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Foto: Institut für Netzwerke und Sicherheit/JKU
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