Hautärzte warnen: "Höchste Vorsicht im Umgang mit der Sonne!"

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Die Mittagssonne meiden, Sonnenschutz verwenden, regelmäßig zur Kontrolle beim Hautarzt: Diese Tipps zur Hautkrebs-Vorsorge gelten für alle und jeden. Doch manche Menschen sollten sie sich ganz besonders zu Herzen nehmen. Aufgrund von Studien und langjähriger Erfahrung wissen Dermatologen, dass bestimmte Risikogruppen unter den Hautkrebs-Patienten überdurchschnittlich oft vertreten sind.

Personen mit hellem Hauttyp: Da ihre Haut über weniger Pigmentzellen (Hautfarbstoff) verfügt, ist sie weniger vor UV-Licht geschützt. Wer sich bezüglich seines Hauttyps nicht sicher ist, fragt am besten seinen Hautarzt bzw. seine Hautärztin.

Erbanlage und eigener Hautkrebs: Wenn es unter Verwandten ersten Grades (Eltern, Geschwister) Fälle von Hautkrebs gibt, ist auch das eigene Risiko höher. Außerdem gilt: Wer schon einmal Hautkrebs hatte, hat ein höhere Risiko, noch einmal einen zu bekommen.

Viel Sonne bzw. Sonnenbrände in der Kindheit, vor allem im Vorschulalter:
Kinderhaut ist empfindlicher und bietet weniger Schutz. Das UV-Licht kann daher die Hautzellen leichter angreifen – übrigens auch dann, wenn es (noch) zu keinem
Sonnenbrand kommt. Die Haut merkt sich die Sonnenbelastung in der Kindheit, das Risiko für Hautkrebs steigt.

Personen, die mehrere Stunden am Tag der Sonne ausgesetzt sind: z. B. Bauarbeiter, Gärtner, Landwirte …. etc., aber auch jene, die viel Freizeit haben und diese in der Sonne verbringen. Und nicht vergessen: Personen mit Glatze bekommen besonders viel UV-Licht ab, wenn sie sich nicht mit einer geeigneten Kopfbedeckung schützen.

Häufiger starker Alkoholkonsum in der Sonne: Strandparty mit großen Mengen Sangria, Cocktails und Bier? Besser nicht. Alkohol und Sonne vertragen sich nicht. „Hoher Alkoholkonsum macht die Haut empfindlicher für Sonnenbrand. Ausgiebige feuchtfröhliche Partys in den Sommerferien am See oder Strand läppern sich für die Haut über die Jahre zusammen. Wer es nicht lassen kann, sollte sich zumindest T-Shirt und Hose anziehen, einen Schattenplatz suchen und natürlich niemals angetrunken baden gehen“, so Johannes Neuhofer, Fachgruppenobmann der Hautärzte bei der Ärztekammer für OÖ und ergänzt: „Der beste Sonnenschutz ändert natürlich nichts daran, dass Alkoholexzesse für das Nervensystem, die Organe und den Kreislauf ungesund sind.“

Personen mit vielen Muttermalen bzw. mit großflächigen, angeborenen Muttermalen:
Etwa die Hälfte der Fälle von schwarzem Hautkrebs entsteht aus Muttermalen, die sich zu einem bösartigen Melanom entwickeln (die andere Hälfte war von vornherein ein Melanom). Je mehr Muttermale vorhanden sind, desto größer ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich eines zu Krebs entwickelt. Dieses Phänomen ist zwar wissenschaftlich noch wenig untersucht, aber ein Erfahrungswert vieler Dermatologen. Wer sich in der Kindheit viel in der Sonne aufhält, entwickelt übrigens mehr Muttermale.

Personen, die Immunsuppressiva einnehmen: Das sind Medikamente, die das körpereigene Abwehrsystem teilweise ruhig stellen. Nötig sind diese z. B. für Personen, die eine Organtransplantation hatten, für Patienten mit Rheuma bzw. mit bestimmten Autoimmun- und Bindegewebserkrankungen. „Jede Gruppe für sich mag klein sein, aber in Summe benötigen in Österreich tausende Menschen Immunsuppressiva. Hautkrebs wächst normalerweise langsam, doch diese Patienten können nach Therapiebeginn innerhalb von nur ein bis zwei Jahren sehr aggressive Formen entwickeln, wenn sie sich nicht konsequent schützen“, warnt Helmut Kehrer, stv. Fachgruppenobmann der Hautärzte bei der Ärztekammer für OÖ.

Regelmäßiger Solarien-Besuch: Wer sich über die Jahre künstliche Bräune im Solarium holt, hat ebenfalls ein höheres Hautkrebs-Risiko, auch dann, wenn es sich überwiegend um UVA-Strahlung handelt. Denn diese ist nicht nur für die Hautalterung verantwortlich, sie ist auch an der Entstehung von Hautkrebs beteiligt und fördert z. B. die Schädigung der Hautzellen durch UVB-Strahlen.

Sonnenschutztipps

Angehörige von Risikogruppen sollten sich die Grundregeln für den Sonnenschutz
besonders zu Herzen nehmen. Gültig sind sie jedoch für jeden und jede:
- Sonnenhut, Sonnenbrille und passende Kleidung verwenden. Achtung: je dünner und heller der Stoff, desto mehr UV-Licht geht durch.
- Sonnencreme und Lippenschutz konsequent und wiederholt auftragen. Ein hoher
Lichtschutzfaktor ist aber kein Freibrief für stundenlanges Sonnenbaden.
- Sonne zu Mittag und am früheren Nachmittag meiden
- Jahreszeit, Meereshöhe und Breitengrad beachten: In den Sommermonaten ist
aufgrund des Einfallswinkels der Sonne die UV-Belastung am höchsten,
unabhängig von der Temperatur. Auch mit der Seehöhe bzw. der Nähe zum
Äquator steigt die Gefährlichkeit der Sonne. Man kann sich durchaus trotz
Wolkendecke einen Sonnenbrand holen.
- Den Körper langsam an die Sonne gewöhnen: Erst nach etwa drei Wochen
regelmäßigen Sonnenbadens hat sich eine schützende „Lichtschwiele“ (eine
Verdickung der Hornhaut) gebildet. Diese ersetzt jedoch keinen Sonnenschutz.
- Sonnenverhalten dem eigenen Hauttyp anpassen: Je heller die Haut, desto
empfindlicher. Kleinkinder brauchen besonders viel Schutz. Im Zweifelsfall beim
Hautarzt / bei der Hautärztin nachfragen.
- Solarien vermeiden

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