Sichtung einer in Oberösterreich stark gefährdeten Schmetterlingsart

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1982 wurde dem Biologiezentrum, für die ZOBODAT (Zoologisch-Botanische Datenbank, ehemals ZOODAT) des OÖ. Landesmuseums, der bisher letzte Fund eines in Oberösterreich stark gefährdeten (Kat. 2) hellen Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings (Phengaris teleius, syn. Maculinea teleius), für das Linzer Stadtgebiet gemeldet.

Gestern gelang mir, als Verhaltensforscher (Lepidopterologe), die Sichtung der sehr seltenen Schmetterlingsart, auf einer Wiese in Urfahr. Mit dem Handy war es mir schließlich möglich, trotz eher ungünstigen Windverhältnissen, diesen außergewöhnlichen Schnappschuss machen.

Genaue Angaben zum Fundort selbst können, aufgrund der Seltenheit und zum Schutz dieser Art, leider nicht veröffentlicht werden.

Die Seltenheit wird durch seine exzentrische Lebensweise unterstrichen. Nicht nur das dieser Schmetterling auf gewisse Nektarpflanzen, wie auch den großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) angewiesen sei, welcher dem Falter einzig zur Eiablage dient, sondern diese Art auch Sozialparasitär lebt, indem die Larve im Herbst von der Trockenrasen-Knotenameise (Myrmica scabrinodis) in dessen Bau getragen wird und sie dort räuberisch von deren Ameisenbrut lebt. (Quelle: Wikipedia)

Seine spezialisierte Lebensweise könnte diesen bald zum Aussterben verurteilen, wenn hier nicht besondere Maßnahmen - die auch eine wachstumsorientierte Teilmahd einschließen - zum Erhalt seines Habitats realisiert werden.

Die mehrtägige Beobachtungszeit erbrachte vielleicht zusätzliche Erkenntnisse, was dessen Verhaltensweise betrifft. Weitere Versuche - Falter werden dabei nicht gestört - sind hierzu noch notwendig und werden derzeit auch durchgeführt.

Ein derart seltenes Exemplar zu finden, stellt, auch für einen Schmetterlingsforscher, stets eine freudige Überraschung dar!

Ihr Linzer Schmetterlingsflüsterer
Franz Huebauer

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Foto: Cityfoto
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