Über Alkoholkonsum reden – was Eltern wissen sollten

- Trinkt ein Kind über längere Zeit große Mengen, sollte man eine Beratung aufsuchen.
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Eltern haben Vorbildwirkung und sollten ihre Kinder richtig vorbereiten
Wie Eltern ihre Kinder am besten unterstützen, einen angemessenen Umgang mit Alkohol zu finden, weiß Christoph Lagemann, Leiter des Instituts Suchtprävention.
StadtRundschau: Wie sieht ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol aus?
Christoph Lagemann: Je weniger getrunken wird, desto besser. Alkohol ist in keiner Menge gesund. Pro Tag sollte man höchstens eine Halbe Bier oder ein Viertel Wein trinken, mindestens zwei aufeinanderfolgende Tage pro Woche sollten alkoholfrei sein.
StadtRundschau: Wie sollten Eltern mit dem Thema Alkoholkonsum umgehen?
Lagemann: Das Vorbild der Eltern ist ein großes Thema. Eltern sollten außerdem nicht erwarten, dass ihr Kind nicht wissen will, wie Alkohol schmeckt. Jugendliche sehen, dass Alkohol in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat. Alkohol zu verbieten macht also wenig Sinn.
StadtRundschau: Was kann man stattdessen tun?
Lagemann: Eltern können und sollen ihr Kind vorbereiten. Wenn das Kind in die Pubertät kommt, sollte man sich hinsetzen und über Alkoholkonsum reden. Die Broschüre „Über Alkohol reden“ vom Institut für Suchtprävention erläutert Richtlinien für so ein Gespräch.
StadtRundschau: Was sollte man dabei beachten?
Lagemann: Wichtig ist, nicht mit erhobenem Zeigefinger zu drohen, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen, damit die Jugendlichen nicht ins kalte Wasser springen müssen.
StadtRundschau: Wie kann sich das auswirken, wenn man mit einem Kind nie über Alkohol spricht?
Lagemann: Der Großteil jener, die ins Krankenhaus gebracht werden müssen, hat keine Ahnung, wie Schnaps wirkt, weil niemand mit ihnen darüber gesprochen hat. Und die Eltern sind dann entsetzt, wenn so etwas passiert.
StadtRundschau: Und wenn das Kind doch einmal angetrunken nach Hause kommt?
Lagemann: Zuerst sollte man dem Kind natürlich helfen, egal ob es Erste Hilfe braucht oder sich nur ausschlafen muss. Am nächsten Tag sollte der Vorfall aber unbedingt angesprochen werden.
Beratung und Hilfe:
• Alkoholberatungsstelle ABS: www.b37.at/abs.html
• Anonyme Alkoholiker: www.anonyme-alkoholiker.at
• Tagesambulanz: www.wagner-jauregg.at
• Beratungsstellen Land OÖ: www.land-oberoesterreich.gv.at
• Al-Anon Selbsthilfegruppe: www.al-anon.at
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